378
llI.
B1
IV
GEP-
Die
Historiel
malerei
der
Di
isselclorfer
Schule.
mit den DlIPaHGITlClGIl Juden im Exilec f) begründet. Das seine Lehrer
Ueberragende seiner Begabung konnte schon hier keinem Einsichtig-en
entgehen, so sicher und klar, so vollendet formschön ist die Gruppe
componirt und gezeichnet, wenn auch das Akademische daran noch
zu sehr sich geltend machte, als dass man es schon mit den
Schöpfungen Ingres", des französischen Meisters der Formvollenclung
vergleichen konnte.
Gleichwohl stellte sich Bendemann diesem Meister ungleich näher,
als der sonst mit ihm verglichene Gornelius und als diesem selbst.
Denn der Inhalt ordnete sich auch bei ihm der Formschönheit und
vollendeten Durchführung unter. Die erstere verräth wie bei Ingres
nichts von jenem ascetisch-mittelalterlichen Zug, durch welchen die
von den Präraphaeliten oder Flandrern abhängigen Nazarener das
Sentimentale in Knappheit und lilagerkeit zum gesteigerten Ausdruck
zu bringen strebten, und auch die Durchführung verräth dieselbe
Sorgfalt weniger im Kleinen als im Grossen. Coloristische Effekte
verschmähend erfreut er sich auch einer harmonischen durchsichtigen
und zuweilen fast feurigen Farbe, die jedoch für sich selbst keinen
Anspruch erhebt. Und um die eompositionelle, zeichnerische und
technische Vollendung sich möglich zu machen, beschränkt sich der
Künstler gern auf einen engbegränzten Vorwurf, wie xdie beiden
Mädchen am Brunnem (Heiterkeit und Trübsinn) H), xlilutter und
Töchterww), sHirt und Hirtinq f) und die xEfrltf-Za
An seinen wtrauernden Judene war aber getadelt worden, dass
er den grossen Stoff in einen zu engen Rahmen gefasst, welcher
allerdings nur eine Gruppe von wenigen Figuren um einen gefesselten
Greis umschliesst, und diess wurde vielleicht der ermunternde Anlass,
den Gedanken an das babylonische Exil noch weiter auszuführen.
Der Schauplatz war hier auf die Trümmerstäitte des zerstörten Jeru-
salem zurückgeführt, der Bardengreis individualisirte sich zum sinnen-
4') (1832) Geschenk des Kunstvereins für Rheinland und Westphalen an das
Museum YVallraf-Richartz in Göln Nr. 966, gest. v. Ruscheweyh.
(1833) Im Besitz der Erben der Wittwe Moll in Cöln, gest. v. Felsing,
lith. v. Hartmann.
(1834) Vom Kunstverein für Rheinland und Westphalen angekauft.
T) (1835).) Nach UhlanrTs "des Hirten tVintei-lied" im Besitz der Erben
W. Schadow's, gest. v. Steifensand.
H) (1836) Für den Kunstverein in Berlin.