Stadt erfährt f), sich in einem Vorwürfe versucht hatte, wo der
Reichthum der Stoffe und Gerätbe dem dramatischen Effekte förderlich
entgegenzukommen schien, hielt er es doch für besser Wieder zur
Bibel oder zu allegorischen Figuren zurückzukehren und lieferte ausser
der zartempfundenen Hagar mit Ismaeltt) namentlich noch den
Einzug David's in Jerusalem twt) und die Aussetzung Mosist), wäh-
rend unter den allegorischen Bildern adie erwachende Germaniac,
leider, so sehr das Werk dem Inhalt wie der Ausführung nach die
Erwerbung im Vaterlande verdiente, damals in Deutschland nicht
gewolltTT), hervorragte.
Wie Köhier sich an Schadow als dessen Lieblingsschüler an-
SClllOSS, so Eduard Bendemavzn, geb. 1811 zu Berlin, an Hühner,
auf welchen letztern übrigens des Schülers unstreitig grösseres Talent
reichlich zurückwirkte. Er hatte sich schon in Berlin, noch als Gym-
nasiast, zu Schadow gewendet, und war ihm später an den Rhein
nachgezogen, um, wie sich bald zeigte, eine der glänzendsten Zierden
der rheinischen Kunst zu werden. Nicht von Geburt, aber von Ab-
kunft dem alten Testamente näher stehend, hatte er wie Köhler in
der Bibel seine vornehmsten Gegenstände gefunden, Welche jedoch
nicht epischen oder dramatischen, sondern vielmehr von jenem lyri-
schen Charakter sind, welcher der damaligen Düsseldorfer Kunst im
Gegensatz zur Cornelianischen durchgängig den romantischen Stempel
aufdrückte. Was Schadows Freund Immermann treffend von der
ganzen Schule sagt, xdass das Weiche, Ferne, Musikalische, Con-
templative, Subjective vor dem Starken, Nahen, Plastischen, Han-
delnden vorwaltec, das gilt auch von ihm zum grossen Theil. Nicht
die grossen Ereignisse und Aktives, sondern die Zustände und Pas-
sives begeisterten seinen Pinsel. Desshalb lieferten ihm daher auch
nicht die Bücher Mosis, sondern die Propheten und das hohe Lied
die Stoffe oder wenigstens die Motive. So hatte er seinen Ruhm
d") (1843) 1m Besitz des Königs von Hannover, lith. v. J.
Wiederholung (1852) in der Nationalgallerie zu Berlin.
(l844.) Städtische Gemäldesanmmlung in Düsseldorf. Nr.
Im Besitz des deutschen Kaisers.
T) Für J. Buddeus in Düsseldorf gemalt, gest. v. Felsing.
H) In den Besitz des Hrn. Böcker in New-York gelangt.
Giere,
22.
veränderte