die Schwäche seines Talentes erkennend in seiner Bescheidenheit
allenthalben zurück und blieb ohne Einfluss. Wenn in der ersteren
Zeit etwas im Geiste des Cornelius geschah, so war es die Fort-
setzung der Malereien zu Heltorf für Graf Spee und namentlich die
durch Mosler durehgesetzte Bestimmung des 1829 Kunst"
Vereins für die Rheinlande und Westphalen, dass ein Fünftel der
Jahresbeiträge in den sog. öffentlichen Fonds fliessen sollte, welcher
zur Herstellung monumentaler Arbeiten bestimmt war und seinen
Zweck vielfach glänzend erreichte, wie z. B. die Gemälde Rethells
im Aachener Rathhause, die Overbecksche Plimmelfahrt Mariti im
Dom zu Göln, der Bentlemanirsche Fries in der Ptealschule zu
Düsseldorf u. s. w. beweisen. Je weniger 211381" sonst von einer
Gornelianischen Tradition die Rede sein konnte, um so durchgreifen-
der entfalteten die Mitglieder der von Schadow eingerichteten Nleister-
klasse ihre schulbildende Thätigkeit, sofort aehtunggebietcntl durch
ihre Geschlossenheit, neidlose Gegenseitigkeit und gemeinsame Be-
strebung wie durch glückliche Verbindung verschiedenartiger Talente.
Schadow am nächsten stand B. J. B. Hülmcr aus Oels in
Schlesien, geb. 1806, welcher zwar nach Schadow's Berufung nur
noch einige Jahre in Düsseldorf blieb, aber 1831 seinen Lehrer von
Italien aus wieder dahin zurückbegleitete und bis 1839 in der Rhein-
stadt wirkte. Sein Stolfgebiet ist ähnlich und vorwiegend biblisch
und in gleicher Weise mit mehr Reflexion als Phantasie und Em-
pfindung behandelt. Dass dabei die protestantische Gruntlanschauung
noch wesentlichen Antheil hatte und seine Schöpfungen von denen
seines Meisters unterschied, lässt sich eben nicht sagen. Die Dar-
stämmigen aus dem alten Testament sind von besonderer Tüchtig-
kell, Wie wRuth, ihre Stiefmuttci" Naemi in die Fremde begleitende f)
und nalnenüich vHiob und seine Freundewt), an welchem letzteren
auch Schon die venetianischen (loloritstudien der Schule entgegen-
treten. Im christlichen Stotfgebiet dagegen ist seine Behandlung
fast nazarenisch: So in einer h. Familiefff), Christus über den vier
Evangelisten SChWebendT), dem Christkind auf Wolken-lt), Ecce
1') (1830) Im Besitze des deutschen Kaisers.
M) (1836-1838.) Im StädePschen Museum zu Frankfurt. Nr. 37;
i") (1833) Aus der Lacanuäschen Sammlung im Leipziger Museunm NL NL
T) (1834) Altarbild der Kirche zu Meseritz, gest. v. J. Keller für Raczynski.
H) (1837) Nationalgallerie zu Berlin. Nr. 93.