aus Wien, geb. 1805. Der erstere zunächst unter Schnorfs Ein-
fluss stehend, hatte sich von diesem abgewandt, als ihm Hess auf
Grund einiger lithographiseher Nachbildungen Overbeckscher Corn-
positionen selbständige Arbeiten in der Allerhciligenkirche, wie Abra-
ham und Melehisedech, Isaaks Opferung und die Himmelsleiter im
ersten Emporengewölbe des linken Seitenschiffes übertragen hatte.
Nachdem er noch vier Bilder des Bonifaziuscyklus der Basilika
gemalt, wendete er sich indess nach dem Norden, ohne dort weiter-
hin noch Namhaftes zu leisten. In ähnlicher Weise scheint auch
J. B. Müller mit den kleinen Bildern unter der Decke der Boni-
faciuskirche und mit dem schönen Stephanusbilde des rechten Sei-
tenaltars derselben seine monumentale Thätigkcit beschlossen zu
haben, während J. Binder sich nach Wien wandte, um sich wie
Leop. Schulz den dortigen Nazarenern beizugesellen. Von den
jüngeren Genossen und z. Th. Schülern Schraudolplfs sind hier zu
nennen M. Bendele aus Lindenberg in Schwaben, A. JlIayr aus
dem Unterthiegau, namentlich aber der Tiroler G. Mader, geb. 1824
zu Steinbach, der in seinen Fresken für die Pfarrkirche zu Brunnecken,
den Friedhof zu Innsbruck, die Kirche zu Steinach und die Vitus-
kirche zu Kemeten in Bezug auf Produktivität für Tirol sich als ein
zweiter M. Knoller darzustellen scheint, während sein Genosse Frz.
Hellweger nach längerer Thätigkeit im Speiercr Dom sich vorzugs-
weise dem Altarbilde gewidmet und in diesem Gebiete in Brunnecken
sich erhebliche Verdienste erworben hat. Neben ihnen darf vielleicht
noch der 'l"ir-0ler R. Attlnzayer erwähnt werden.
Unmöglich konnte jedoch die Richtung eines Cornelius und
Schnorr, wenn gleich Hess' Erfolge und die Gunst des Königs und
Publikums von derselben abzogen, ganz ohne Einfluss auf die katho-
lische religiöse Kunst bleiben. Mässige Talente zwar, wie J. Läonmer-
meyer aus Wallerstein , J. Holzmeyer aus Tenner (Ghiemgau) und
A. Klotz aus München konnten auf diesem Wege am allerwenigsten
bedeutende Erfolge erzielen. Als aber Uhr. Buben und W Röckel,
zwei der ältesten Schüler des Cornelius vermittelnd eintraten und
den seit Cornelius Abgang von Rom trotz der Malereien in der
Ludwigskirche gelösten Zusammenhang vorzugsweise in Gartens für
die Glasgcmälde des Regensburger Domes und der Auer Kirche
wieder herzustellen sich bestrcbten, schien dem drohenden Manieris-
mus ein Damm entgegengesetzt zu werden. Allein Zerwürfnisse mit