die Inonumentalen Malereien in Carlsruhe durch vRitter Kurta , so
war die neue Berufung durch den wSängerkrieg auf der Wartburgk
veranlasst worden. Es braucht nicht erwähnt zu werden, dass die
nun gebotene Aufgabe, den romantischen Edelstein in deutschen
Landen mit Gemälden zu fassen, ihm weit näher ging als jene in der
badischen Hauptstadt, und dass sie geeignet War, den Meister erst
auf seine volle Höhe zu führen. Davon soll jedoch, wie von den
letzten Schöpfungen des Meisters nach seiner Rückkehr, geeigneten
Ortes gesprochen werden.
Um nun endlich den herrlichen Künstlerkreis der Münchener
monumentalen Malerschule mit einem Rankenrahmen zu umschlingen,
sei noch einmal E. Neureutheads gedacht. Er hatte zumeist beschei-
dentlich, aber um so glücklicher Gedichte illustrirt und z. B. in den
32 Zeichnungen zu Goethe's Balladen und Romanzenf) die wärmste
Anerkennung des greisen Dichterfürsten gefunden, die dieser noch
einige Wochen vor seinem Hingang brieflich aussprach. Mit welchem
Glück er sich auch in umfassenderen Compositionen zu deutschen
Dichtungen betheiligte, beweist die Popularität seiner von 1835 an
datirenden grossen Radirungen xPfarrerstochter von Taubenheime,
wLenoree, sder wilde Jägera , vDornröschenx, vAschenbrödela,
wWaldfräuleinx u. s. w. Auch in der Residenz fehlte er nicht und
schmückte neben Kaulbach den Salon des Königs durch einen Fries
mit Darstellungen aus Wielands Oberon. Sein Aufenthalt in Italien
1837-1838 trug zunächst die Frucht der wErinnerungen an Villa
Millsa , einer Reihe von Entwürfen zu herrlichem Wandschmuck.
Sonst Ward der Künstler allenthalben zu Bath und That heran-
gezogen, wo es galt malerisch ornamentale Zierde für ötfentliche
Gebäude zu entwerfen und die monumentalen Schöpfungen seiner
Genossen durch Ornamentulnrahlnung mit der Architektur erst in
volle Verbindung zu bringen, wobei es ihm auch gelang auf der
Basis der Loggiemnalereien RaphaePs wie der Dürefschen Ornamente
im Gebetbuche Kaiser Maximilians einen neuen zeitgemässen Ara-
beskenstyl durch lebendige Heranziehung des jeweiligen Inhalts wie
der Naturvorbilder zu gestalten. Sein Wirken als Künstler wie als
Lehrer reicht bis in die Gegenwart herein, wenn auch seine Genialität
vielfach durch industrielle Obliegenheiten, wie die artistische Leitung
1
In
der
lit.
art.
München v.
Z L1
Anstalt
1829 an
erschienen.