Foltz,
Zimmerl
nann,
Neher,
Kaul
mch.
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Hauptaufgaben betrachtete, gelegen war. Neben Zimmermann sei
dann noch B. Naher aus Biberach in Württemberg, geb. 1806,
erwähnt, welcher von 1823 an in München nach vierjührigem Auf-
enthalt in Rom "1834 mit dem Frescofries am Isarthor beauftragt
wurde, welches wie auch die Restauration des Thores der Anregung
des Cornelius zu verdanken ist. Es gelang hiebei dem Künstler im
Anschluss an seinen Meister einen idealeren Ton anzuschlagen, als
ihn die Maler der Arkadenbilder anstrebten. Zur vollen Entfaltung
kam jedoch sein schönes Talent erst in den Malereien im Weimarer
Schlosse, bei welchen wir ihm später wieder begegnen werden.
In der Residenz beschäftigt treffen wir aber auch noch den
grössten Schüler des Meisters, W Kaulbaclz, der nach Vollendung
der oben erwähnten Arbeiten im Thronsaal der Königin Fresken
aus Klopstock malte und für den anstossenden Salon Scenen aus
Wieland, für das Schlafzimmer der Königin aber Goethebilder com-
ponirte, die von Förster, Engelmann, Lacke u. A. ausgeführt wurden.
Doch füllte diess des Künstlers reiches Schaffensvermögen keineswegs
aus. Manches, wie die Amor- und Psychedarstellungen inrDessauer-
hause der Königinstrasse, wurde zwar ebenso rasch hingesetzt als
vergessen; von dauernder Bedeutung aber wurden einige wunderliche
Compositionen, welche gerade bei dem mit seltener Leichtigkeit in
idealer Formgelnung begabten Künstler am meisten befremden: so
das slrrenhausrü") und zwei Zeichnungen aus Schillers Verbrecher
aus verlorener Ehre tat). Wie er von Anfang an darnach gestrebt,
sich mit besonders schwierigen Aufgaben herumzukämpfen, woraus
schon in der Zeit seiner Düsseldorfer Studien in dem Carton der
mannasammelnden Israeliten eine Summe von schwierigen Körper-
stellungs-Versuchen entsprang, so trug er sich jetzt bei gesteigertem
Können mit psychologischen Aufgaben, in die sich sein damals
etwas verdüstertes Gemüth mit Vorliebe versenkte und die in ihrer
Wurzel bis auf seine künstlerische Erstlingsthätigkeit für diese Irren-
anstalt bei Düsseldorf zurückgingen. Es lag in seiner Art, empfan-
gene Eindrücke in satyrischer Reflexion lange zu nähren, bis sie in
packender Reife der Charakteristik an's Licht traten. Diese erscheint
Unter Amslefs Leitung v. H. Merz gestochen.
Der Sonnenwirth vor Gericht, gest. v. Gonzenbach
(in Raczynskfs Atlas).
ith.
Heinzmann