Unter diesen stehen G. König aus Coburg, geb. 1808, 1' 1869 zu
Epkmgen und G. Jäger aus Leipzig; geb. 1808, "l" 1871 als Direktor
der Kunstschule daselbst, obenan. Der erstere, nach mühseliger
Jugend 1833 in Schn0rr's Schule gelangt, bewegte sich so ausschlies-
Send im (iebiete der Reformationsgeschichte und des Protestantismus,
dass er geradezu der Luther-König genannt zu werden pflegte. Als
seine cyklischen Hauptwerke sind 7 Oelgemältle aus dem Leben der
drei Reformationsfürsten i), seine Luthercompositionen1:1), die Initialen
zu Luthers geistlichen Liedernwt), das gülden Abc und die Psal-
menzeichnungen HP) zu erwähnen. Seine Oelgemülde, namentlich
späterer Zeit, wie xNathan und Davids 186i (N. Pinakothek) oder
vLuther und Zwingli in hlarburge, konnten seinen Ruf kaum steigern,
indem hier das Können hinter dem trefflichen Wollen entschieden
zurückblieb. In Wand- und 'l'at'elmalerei gleich tüchtig war dagegen
Jäger, ebenfalls ausser den Arbeiten für seinen Weister in den Kaiser-
sülen mit religiösen und besonders biblischen Werken in Oel und
Fresko (Dorfkirchen von Schönefeld und Klein-Pötschau bei Leipzig)
beschäftigt und als Künstler des Herderzinnners im Schlosse zu
Weimar auch der Profanromantik seine Huldigung darbringentl.
Doch ist sein Anschluss an seinen Lehrer nicht so eng wie bei
König oder bei seinem leider der Kunst zu früh entrissenen Lands-
mann F. Gicsszzzanoz, (geb. zu Leipzig 1810, 1' zu München 18-17),
indem seine Behandlung selbst ritterlicher Darstellungen vielfach auch
den Einfluss von H. Hess und dessen Arbeiten in der Allerheiligen-
kirche verräth. Der gleichen Einwirkung gaben auch die anderen
Gehülfen und Schüler Schn0rr's bedeutenden Baum, wie A. Palme
aus Rochlitz in Böhmen, geb. 1809, als dessen bedeutendstes Werk
die Ausmalung der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Bamberg
zu nennen ist, der aber ohne ausgeprägte Eigenart mit den erlernten
Typen sich läegnügte; F. Schubert aus Dessau geb. 1817 (jetzt Pro-
fessor. in Berlin), der durch längeren Aufenthalt in Rom mehr zur
Overbeclöschen Quelle der religiösen Romantik zurückging und sich
1) Im Auftrag des Herzog Ernst v. Sachsen-Coburg für Schloss
unn gemalt.
H) In 48 Blättern im Umriss gest. v. H. Gelzer. Hamburg 1847.
i") In den Besitz des Königs Friedrich Wilhelm IV. v. Preussen
f) In 12 Blättern gest. von Thäter.
H) Gest. v. Thäter und Merz.
Schloss
Heinhards-
gelangt,