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III.
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Buch.
Cap-
Die Münchener
Schule.
Monumentalmalerei.
historischem Motive) darstellenden Staffeleigemälde f), das 1833
vollendet eine Vorfrucht des 1834 begonnenen Cyklus bildete. Allein
im Ganzen bewegte sich der Künstler leichter in der Technik (ler
Wandmalerei, wenn auch bedauert werden muss, dass die Kaisersäle
nach Fernbachts System in Wachsharzfarben, mithin mehr bei künst-
licher Beleuchtung wirkend, hergestellt worden sind.
Wie Cornelius den beiden grossen, oben beschriebenen Schöpfun-
gen, so widmete auch Schnorr seinen zwei dem Umfange nach nicht
geringeren Aufgaben zwei volle Jahrzehnte und arbeitete noch einige
Jahre, nebenher die schönen Compositionen nach den Hymnen des
Homer für das Servicezimmer des Königstit) zeichnend, in rastloser
Thätigkeit an denselben, nachdem sein älterer Freund München
bereits verlassen hatte. Trotzdem wurden die Nibelungenstile nicht
ganz vollendet, und der Saal der Klage (der Reihe nach der fünfte)
blieb unausgeführt, was um so mehr zu bedauern, als die minder
"stürmisch bewegten Vorgänge der projektirten Darstellungen der
Eigenart des Künstlers ganz besonders hätten zusagen müssen. Nicht
unberechtigte Empfindlichkeit über die Zurücksetzung, welche in der
Naehfol e Gärtners in. dem von Cornelius aufgegebenen Direktorat
der Akgdemie lag, oder richtiger das Gefühl, dass damit die Bedeu-
tung der Münchener Akademie als erste Malerschule Deutschlands
ihr vorläufiges Ende erreicht habe, veranlasste auch ihn, eine ihm
von der Heimat dargebotene Gelegenheit zu ergreifen, und München
gleichfalls zu verlassen. Wir werden ihn in Dresden wiederfinden.
Dass bei den einer Schule besonders nützlichen Eigenschaften
des Meisters, seiner geschickten Sicherheit in regelrechter und doch
nicht leer akademischen Composition und Bbrmgebung, der grossen
Dehnbarkeit seines Stoffgebietes Mit) und seiner tüchtigen Coloristik
eine grössere Zahl von Akademieschülern und Gehülfen sich bald
näher an ihn als an Cornelius anschlossen, kann nicht befremden.
Im Auftrage des Reichsfreiherrn v. Stein für Schloss Cappenberg gemalt.
H) Die 12 Handzeichnungen sind als Hauptgewinn der Kunstlotterie zur Er-
bauung des Künstlerhauses in Dresden in den Besitz des Kunsthändlers Alaell
in Dresden gelangt.
Selbst mehre religiöse Werke waren wie schon in Rom, so auch in München
gelegentlich aus seinem Atelier hervorgegangen. Z. B. der barmherzige Sama-
riter (1333), StädePsches Museum Nr. 361, durch dunkles Colorit an die älteren
italienischen Meister, in der Landschaft sogar an die Venetianer gemahnend.