hinsichtlich der Dauer Gränzen setzen zu können, die auszumalenden
Räumlichkeiten auf ein Dritttheil der Kirche beschränkte. Nur die
Chorwand und die zwei Schlusswande des Querschitfes sammt den
entsprechenden Gewölbedecken sollten den Malereien gewidmet wer-
den, so dass von dem xehristlichen EpOSc keine Rede mehr sein
konnte; xMlt schwerem Kummer habe ich den Gedanken daran
aufgegeben, dem Schmerz der verlorenen ersten Liebe nicht unähn-
ljchc, schrieb er auf diese Nachricht an den König, und suchte nun
durch seine Disposition den Verlust zu verringern. Da von einer
Folge von biblischen Bildern abzusehen war, musste eine mehr
symbolische Concentration an deren Stelle treten. Hiefür schienen
besonders die Gewölbe sich zu eignen, in welchen denn auch (im
Chor) Gott Vater als Schöpfer mit den Engelschören und (in der
Gewölbdecke des Querschiffes) die vom h. Geiste inspirirte Kirche in
ihren Repräsentanten zur Darstellung kam. Die drei grossen Wand-
felder aber waren für die dreifache Erscheinung Christi bestimmt,
in der Geburt und Kreuzigung an den Schlusswänden des Quer-
schiffes, und im jüngsten Gericht an der Wand des Ghorabschlusses.
Es erscheint dabei fast wie selbstverständlich, dass er nicht
ohne Studien in Rom zu dem Werke schreiten konnte, das er so
zu sagen unter den Augen Raphaels und Michel-Angelds schaffen
wollte. Sobald er daher den letzten Pinselstrich in der Glyptothek
gemalt, so eilte er dahin und erreichte am 20. Aug. 1830 die ewige
Stadt. Ein Jahr verging dort wie einst in angestrengter Arbeit, im
trauten Verkehr mit den alten und jungen Freunden, im Wieder-
genusse der Herrlichkeit Roms mit allen daran sich knüpfenden
persönlichen Erinnerungen. Seine Briefe athmen Selbstvertrauen,
Glück und Freundesheiterkeit. Die Kreuzigung, mit Welcher der
Künstler begann, wie die Geburt Christi und ein Theil der Decke
waren auch schon Anfangs 1833 vollendet. Ein zweiter, zweijährigei"
Aufenthalt in Rom bis 1835 brachte das Hauptbild, das jüngste
Gericht, im Carton zur Vollendung; ein folgendes Jahr in München
den grössten Theil der noch übrigen Figuren der Gewölbe. Er hatte
zwar versucht auch für die Composition andere Kräfte für sich ein-
treten zulassen und namentlich auf Overbeclüs Empfehlung (lessen
talentvollen Schüler Ed. Steinle mit dem Entwurf für das Chor-
gewölbe, den Schöpfer im Chor der Engel darstellend, betraut,
Allein die Overbeck'sche Richtung mit ihrer stillen, lieblichen An-