bezüglich der übrigen Innenausstattung der Räume. Da nun dieses
sich gegen die Verschwendung mit Stuccaturen, Vergoldung und
Seidenstoffen, für welche letzteren allein der Aufwand die für die
Ausmalung der Loggien bewilligte Summe beinahe um das Doppelte
überstieg, aussprach, so hielt es Klenze, aufgebracht über die Ein-
mischung, für an der Zeit eine seiner Intendanz so bedenkliche
Macht zurückzudrängen. Der König war sehr geneigt, Beschwerden
über Anmasslichkeit anzuhören, da er selbst wiederholt die edle
Freimüthigkeit des Meisters missverständlich zurück gewiesen hatte t);
auch wünschte er den reifenden anderen und besonders einheimischen
Talenten gegenüber wie behufs rascher Förderung seiner Unter-
nehmungen, nicht zu viel in eine Hand zu legen, und so wurde die
Leitung der Loggienmalereien der Pinakothek dem Schöpfer der
Entwürfe selbst entzogen und C1. Zimmermann selbständig damit
betraut. Es war der erste Riss in die Geschlossenheit der Schule
und wahrhaft empfindlich, da der Meister in diesen Arbeiten eine
ungleich passendere Gelegenheit erkennen musste, seine Schüler je
nach Kräften in seinem Sinne zu verwenden und dadurch weiter
zu führen, als diess in den Arkadenfresken hatte geschehen können.
Auch in der Ausstattung des neuen Königsbaues wurde Cornelius'
Antheil auf ein Minimum herabgesetzt, und Wirksamkeit und
Einfluss des Meisters als Haupt der Kunstschule dadurch wesentlich
geschmälert.
Dasjenige Werk aber, um dessenwillen Cornelius zunächst
berufen worden, war gerade in der Zeit dieser unerquicklichen Vor-
gänge als ein gewaltiges Denkmal deutscher Kunst wie ein grösseres
von der Hand eines deutschen Malers vorher kaum geschaffen
worden ist, und als eine der Kunstschöpfungen unseres Vaterlandes,
welche immer die eingehendste Betrachtung verdienen, in stetig
wachsender Vollkommenheit zu Ende gediehen. Die Glyptothek war
1nit doppeltem Eingang, nicht erst nachträglich, wie irrthümlich
beklagt worden ist, sondern von Anfang an intendirt worden, dem
einen für das Publikum an der stattlichen hexastylen Fronte, und
einem besonderen mit Auffahrtsrampe an der Rückseite für vornehme
Besucher. Dem ersteren entsprechend wurden die Säle für die in
kunstgeschichtlicher Reihe aufzunehmenden Kunstwerke angelegt, der
Man vergleiche
Gorrespondenz
bezügliche
die
bei
Förster