Direktor zu bezüglichen Vorschlägen, die denn auch dahin gingen,
Hauber und Kellerhoven, bei welchen es altershalber ohne Kränkung
geschehen konnte, zu pensioniren und dafür Overbeck und Schnorr
zu berufen; in der Folge aber Ph. Veit und H. Hess in's Auge zu
fassen. Ferner sprach der Künstler die Nothwendigkeit eines wissen-
schaftlich gebildeten Sekretärs in denkwürdigen Worten aus: wIm
Getümmel einer grossen Thätigkeit artet die Kunst leicht in eine
handwerksmässige Oberflächlichkeit aus. Die Hülfswissenschaften
ausgenommen, pflegt sie sich dann ganz von allem intellektuellen
Leben zu sondern und in bedeutungslose Leerheit, Gemeinheit und
Manier zu versinken. Jede Kunstschule bedarf eines Lehrers der
Kunstgeschichte, Mythologie, der Poesie u. s. Er hatte daher
Schorn zum Professor der Kunstgeschichte und Aesthetik (da das
Sekretariat, so zu sagen in partibus, an M. Wagner vergeben war)
empfohlen. Die Erwerbung Overbeck's, an welchen der König per-
sönlich geschrieben, scheiterte an dessen Bedingung eines dreijährigen
Aufschubs seiner Uebersiedlung, auf welche der thatendurstige Monarch
nicht eingehen konnte; allzuviel mochte indess Weder dem Könige
noch dem Direktor, dessen Richtung sich zu weit von der des
schwärmerisclien Freundes entfernt hatte, an derselben liegen. Die
Berufung Schnorfs und Schorn's dagegen erfolgte ohne Schwierig-
keit. Statt des an dritter Stelle vorgeschlagenen Veit aber wählte
der König an Overbeck's Stelle H. Hess, dem er zugleich eine bedeu-
tende Aufgabe zugedacht, von welcher unten gesprochen werden
soll, dessen Ankunft sich indess noch etwas verzögerte. Mit Hess'
Berufung aber glaubte dessen betagter Vater, der verdienstvolle
O. Hess seine Lehrerlaufbahn im Kupferstichfache abschliessen zu
dürfen, wofür S. Anzsler berufen ward. C1. Zimmermann, der
tüchtige Gehilfe in der Glyptothek, war schon vor Cornelius an die
Akademie gezogen worden; der andere Mitarbeiter, der edle Schlott-
hauer, folgte nach Kellerhoven's Tode (1830); für R- V- Lange?
ciagegen ward eine Stelle am Elfenbeinkabinet gefunden. So schien
der Meister nicht blos von den sTüchtigsten seiner Zelte , sondern
überdiess von Freunden umgeben, und glaubte mit Sicherheit einer
gedeihlichen Wirksamkeit entgegensehen zu dürfen.
Nicht minder wichtig aber erschien dem Meister ein entsprechen-
des Feld der Thätigkeit für seine schon vorgerückteren Schüler,
namentlich jene, die ihm von Düsseldorf nach München gefolgt