des Meisters
Gänzliche Uebersiedlung
nach
München.
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um das Doppelte vergrössernde Musenstadt und entschieden mehr als
damals Berlin oder Wien ein Mittelpunkt der deutschen Kunst
geworden ist, der einer beträchtlichen Künstlerreihe Gelegenheit bot,
Weltruhm und Wohlstand zu begründen. In Welchem Masse aber, hat
einer von C0rnelius' J üngern gezeigt, der, wie er selbst gerne erzählte,
mit zerrissenen Schuhen nach München gekommen war und in dein-
selben als ein Fürst der Kunst dem Ansehen wie den Gütern nach
seine Bahn verfolgt und geschlossen hat.
Cornelius selbst aber ward von seinem neuen Herrn, welcher
bald darauf seinem würdigen Vater auf den Thron folgte, mit aller
Auszeichnung empfangen und noch in demselben Jahre durch eine
wohlgewäihlte und wahrhaft königlich verliehene Gnade überrascht.
aMan pflegt Helden auf dem Schauplatz ihrer Thaten zu Rittern zu
schlagenc, hatte der König bei einem Besuche in der Glyptothek,
nachdem er seiner Bewunderung der Cassandra auf dem Trojabilde
Ausdruck gegeben, ausgerufen und dem Meister eigenhändig den
Kronorden, mit welchem der persönliche Adel verbunden ist, an die
Brust geheftet. Es war am 31. Dezember 1825, und die Auszeich-
nung die erste, die der König seit seiner Thronbesteigung verliehen
hatte.