mehrere andere aber, wie die des Grafen Hompesch und des Göttinger
Universitätssenats überhaupt nicht über die Einleitungen hinaus
gediehen. Wohl entstanden einige Altargemälde für Landkirchen in
Westphalen, von Eberle, Kaulbach und Buben; allein man schenkte
diesen, als den vielleicht am wenigsten bereiften Arbeiten, Weniger
Aufmerksamkeit, denn auch der nachmals grösste Meister unter den
genannten, welcher damit seine ersten Thaler verdiente, liess bei
seinem ersten Auftreten die Löwenspur noch nicht zurückü).
Wenn aber auch an jenen Unterbrechungen Willensänderungen
der Besteller, Verzögerungen der Künstler und mancherlei Umstände
einen Theil der Schuld trugen, so wurden sie doch hauptsächlich
durch einen schon längere Zeit vorbereiteten Schlag veranlasst, der
die junge rheinische Kunstschule traf, nemlich durch den Abgang
des Meisters aus Düsseldorf. Der Kronprinz von Bayern hatte schon
wiederholt angedeutet, wie sehr er es wünschte, dass Cornelius nicht
blos als ausübender Künstler, sondern auch als Haupt der Ktmst-
schule seiner künftigen Residenzstadt angehöre. Der Akademie-
direktor v. Langer musste ihm als ein Hemmschuh für allen Kunst-
aufschwung erscheinen, und er Würde dessen Pensionirung bei dem
Könige Maximilian I. sofort betrieben haben, wenn der Meister der
Glyptothekmalereien nicht vorläufig durch seine Stellung als Direktor
zu Düsseldorf gebunden gewesen wväre. Cornelius, von dem Vor-
haben des Prinzen unterrichtet, hatte allerdings die Kenntniss des-
selben benutzt, um seinen Wünschen der vorher etwas spröden
preussischen Regierung gegenüber mehr Nachdruck zu geben
allein er hatte darauf so liberale Zugeständnisse erlangt, dass damals,
wie er selbst dem Kronprinzen erklärte, eine Auflösung seines Ver-
hältnisses zum preussischen Staate seinerseits seine sein Gewissen und
guten Ruf auf immer befleckende Ungerechtigkeitc gewesen sein
würdeÄ Als aber Langer am 6. August 1824 starb und die Besetzung
i) Verfasser sah vor einigen Jahren bei Schulte in Düs ld f
fl-ühesten Arbeiten, einen die Mannasaminlung darstellenden Caiilonora eine seiner
von dem eigenen Styl Kaulbaclfs noch wenig zu entdecken Walf däfnwelcnem
mehr entlehnte Beminiscenzen, wie an Gott Vater die Maske min 03.1. T11 so
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i") Schreiben vom 20. November 1822.