in dieser aber sind die beiden Denkmäler der würdigen Bischöfe
Sailer und Wittmann zu betrachten, welche dem herrlichen Dom zu
Regensburg zur dauernden Zierde gereichen. Mit seinem Concurrenz-
modell der Dürerstatue für Nürnberg hatte er jedoch den verdienten
Erfolg nicht, indem König Ludwig seine Beisteuer an die Bedingung
knüpfte, dass Rauch damit betraut würde. Von grösseren Schöpfungen f)
späterer Zeit ist dann- nur noch die Colossalmadonna zu erwähnen,
welche er (dem Vernehmen nach unentgeltlich) für die Wallfahrts-
kirche Maria Eich bei München herstellte. Die zahlreicheren kleineren
Arbeiten, meist Reliefs in Alabaster, von denen z. B. die Familie
Ringseis vier bewahrt, sind in Privatbesitz zerstreut. Ebenso einige
Gemälde, auch der Flügelform nach archaisirend, welche den Künstler
ebenso als vollbürtigen Nazarener, und wenn man von dem uner-
quicklichen Mysticismus der Gegenstände absieht, auch als Maler
auf ähnlicher Höhe Wie als Bildhauer zeigen. Ueberhaupt war ihm
eine seltene Vielseitigkeit beschieden, wie er denn auch Poesie und
Musik selbstschöpfend pflegte. Um so auffälliger muss daher seine
zunehmende Abschliessung gegen allen Verkehr erscheinen wie die
Schroffheit, mit welcher er in fast fanatischer Religiosität alles
Weltliche in seinem Besitze, selbst Werke seiner früheren Zeit
vernichtete.
Als sein hervorragendster Schüler ist J. A. Entres aus Fürth,
geb. 1804, 1' zu München 1870, zu nennen, der namentlich in
gothischen Grabdenkmälern wie auch in Holzschnitzwerken (Kanzeln
und Altären) arbeitete und durch die colossale Oelbergdarstellung; in
Tölz seinen Namen zumeist bekannt gemacht hat. Ferner A. Sickinger
aus Owingen im Fürstenthum Hohenzollern, geb. 1807, 1' 1873 zu
München, ebenfalls wie Entres den Steinmetz und das Handwerkliche
mit der Kunst nicht ohne Vortheil verbindend, darum aber auch
dem deutschen Quatrocento mehr zugewandt als dem italienischen.
Der aus beider Schule hervorgegangene Jos. Knabl, geb. zu Fliess
im Obefinnthal 13-19, der verdiente Schöpfer des Hochaltars der
Frauenkirche zu München, gehört seiner Thätigkeit nach der neuesten
Zeit an. In Eberhard's Bahnen trat auch F. Schönlaub, geb. 1805-
zu Wien, mit Erfolg ein.
4') Zu diesen gehören
Kirche zu Ravensburg.
drei
Grahdenkmäler
der
Familie
Martini
in
der
kath.