liches, doch sinniger, schlichter und ohne Affectation, darum auch
wahrhaft herzseivinnend, F. Graf v. Poccz" aus München, geb. 1807,
besonders glücklich als Illustrator eigener uhd fremder Dichtungen
und Lieder in der Weise der Illuminatoren der Codices des 15. Jahr-
hunderts, in seinen Schöpfungen für Kinder und kindliche Gemüther
Seinel" Zeit S0 Populär wie jetzt Richter und Pletsch, durch seine
fromme naive Romantik jedoch grundverschieden von den letztge-
nannten Meistern dieses Faches. Seine Randzeichnungen, Gelegen-
heits- und Namenbilder werden auch trotz überwundener Romantik
ihren Werth behalten. Selbstverständlich aber pflanzte sich die Pflege
der Romantik (besonders in Düsseldorf) in die folgende Periode
hinüber und iSt auch jetzt noch keineswegs verdrängt, ja selbst
mittelalterliche Kunsteinflüsse werden hiebei noch jetzt nicht völlig
ausge-Schlossen. Im Ganzen unterscheidet sich indess die moderne
Behandlung durch Heranziehung aller modernen Kunstmittel und
durch eine dem Mittelalter gegenüber selbständige Auffassung von
der Märchenbehandlung jener romantischen Periode, wie diess Neu-
reuther und Schwind mit so glänzendem Erfolge angebahnt, einige Ber-
liner Künstler aber durch coloristische, den Märchencharakter und die
Poesie geradezu annullirende Realistik auf die Spitze getrieben haben.
Auch die L andschatt konnte sich den Einflüssen der romantischen
Strömung nicht entziehen und huldigte ihr zwar weniger in formalem,
dafür aber uin so erfolgreicher im idealen Sinne. In forinalem hatte
die Gruppe, welche in der vorcinquecentistischen Gultur Italiens ihr
Vorbild suchte, keinen Anhalt; denn die Landschaft war in Italien
bis zu den Carraccisten über die Darstellung eines dürftigen Hinter-
grundes nicht hinausgegangen, und erst zu Ende des 16. Jahrhunderts
zur Selbständigkeit gelangt. Der Versuch etwa die landschaftlichen
Hintergründe Raphaels in formalem Eingehen auf deren Eigenart
zur selbständigen Landschaft auszubilden, ist auch gar nicht gemacht
worden. Näher wurde diess den nordischen Romantikern gelegt.
Hier gaben die Niederländer. seit dem Beginn der Van Eyclöschen
Schule Anhalt genug, da seit dem Genter Altarwerk hier in land-
schaftlichen und baulichen Prospecten wie in Interieurs namentlich
durch Meinling wahrhaft bewundernswerthes geleistet worden ist,
So dass nicht selten, wie z. B. in den sieben Freuden Mariä, das
Landschaftliche als gleichwerthig neben der beinahe staffagenartigen