Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

auch gegen das Centrum der himmlischen Gruppe, Mafia das Mag- 
nificat niederschreibend, als Vertreterin der Hauptkunst, der Poesie, 
wie gegen David und den Evangelisten Lucas als die traditionellen 
äsentanten der Musik und Malerei wenieer zu erinnern, S0 muss 
Siilliialinon mit dem Modell des aehernen Meeresa als derVScäiiigmvogt 
der Plastik, die doch im alten Bunde durch mosaisches er 0 S0Vl9 
wie keine Rolle spielen konnte, persönlich wie sachlich ungehörig, 
der Evangelist Johannes aber trotz Grundriss des himmlischen 
Jerusalems als Architekt bis zur Unverständlichkeit gesucht genannt 
werden. Erquicklicher wirkt das übrige Himmelsgefolge, Weil 61958911 
Bezüge, obwohl vom Künstler intendirt, sich dem Beschauer ver- 
ständnissfordernd weniger aufdrängen. Die irdische Schaar dagegen 
Zeigt den einfach gesunden Grundgedanken wieder vielfach von ten- 
dentiösem Mystieismus und historischen Unwahrheiten überwuchert. 
Denn nicht altchristliche Sarkophage kann Nißßlü Pisano Seinen 
Schülern als seine Vorbilder weisen, da es vielmehr sein Verdienst 
ist, die altchristliche Tradition brechend zur Antike zurückgekehrt zu 
sein, die hier mit Unrecht zerschlagen und verachtet bei Seite 
geworfen erscheint. Lässt man dann auch den fördernden Schutz 
seiner und seiner nächsten Nachfolger Kunst durch den Kaiser 
dahingestellt sein, so ist doch wieder der schönen Gruppe von 
Ghiberti, Luca della Robbia und P. Vischer die Repräsentanz der 
Formschönheit, Mystik und Naturtreue schwerlich arten lsgelbst altizu- 
sehen. Von den der Bildhauergruppe gegenüberges e en uuiußlS 9m 
muss der Architekt der gothischen Stephanskirche zu Wien seinen 
Schülern (unter welchen auch unsere Lehrmeister in der Gothik, die 
Franzosen, vertreten) das erklären, was ihm am allerfernsten steht, 
neinlich den Plan einer christlichen Basilika, was etwa dem Schöpfer 
der St. Gallener Basilika zuständig gewesen wäre. Dasegelj ist 
Erwin von Steinbach mit seinem Strassburger Münsterräiatnl: Iullsscägi 
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glilslllllfälillsässeldltif EsiiiilerkdleiltitscgiiiriuBäiihfeiiler. "In der Mitte zwischen 
diesen beiden Gruppen der Plastik und Architektur bewegt sich der 
Künstler mit mehr Glück in dem romantischen Elemente des Kloster- 
bruders: die Mönche iii Betrachtung miniaturengeschmückter Manu- 
Scripte schweigend, sind sinnig und empfunden. Wirkungslos dagegen 
ist der Mittelgrund, den die Vertreter der grossen Malerschulen füllen, 
links die Toskaner, zumeist um Dante geschaart mit den mehr isolirt
	        
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