Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

der Bartholdyfresken. 
Erfolg 
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Inzwischen hatte der Gesandte Niebuhr, welcher die deutschen 
Künstler wie eine Familie um sich versammelte, das preussische 
Ministerium und einflussreiche Persönlichkeiten brieflich darum an- 
gegangen, dass Cornelius mit den Genossen Overbeck und W. Schadow 
nach der nordischen Hauptstadt berufen und dort monumental be- 
schäftigt würde. Er hatte es schmerzlich beklagt, dass ihm die 
Knappheit der Mittel nicht verstatte, seinen Plan, die Bibliothek 
(des Gesandtschaftshotels Palazzo Caffaraili auf dem Capitol) aus- 
malen zu lassen, in Ausführung zu bringen. wich glaube allerdings, 
schreibt er an Savignyt), dass wir jetzt in der Kunst für Deutsch- 
land in eine Epoche treten, wie die unserer aufblühenden Literatur 
im 18. Jahrhundert war, und dass es nur ein wenig Ermunterung 
der Regierungen bedarf, um uns dieser schönen Entwicklung theil- 
hafüg zu machen: Noch war jedoch in Preussen jene Zeit nicht 
angebrochen, in welcher man daran dachte, Berlin auch zur hervor- 
ragenden Kunststätte zu machen, und wie es scheint mehr aus 
Gefälligkeit gegen Niebuhr, welcher eventuell um eine Bestellung eines 
Staffeleibildes von Cornelius aus Staatsmitteln gebeten, wurde die 
kleine Summe von 300 Thalern hiefür bewilligt, die Ausmalung einer 
Kirche (Garnisonskkche) aber vorläufig in unbestimmte Aussicht 
genommen. Von den Betheiligten an den Bartholdyfresken nahmen 
daher Cornelius und Overbeck den Antrag des Marchese Massimi, 
der sie seinem Umfange nach voraussichtlich mehre Jahre beschäftigte, 
an, während Veit sein schon erwähntes Werk im Vatican in Angriff 
nahm, Schadow aber, dem die Frescomalerei weniger zugesagt hatte, 
zur Staffelei zurückkehrte. 
Der kunstsinnige Römer hatte den Plan gefasst, die drei her- 
vorragenderen Wohnräume des Casino seiner zwischen S. Maria 
Nlaggiore und S. Giovanni im Laterano belegenen Gärten mit Dar-_ 
Stellungen aus den Epen der ch'ei grossen italienischen Dichter, des 
Dante, Tasso und Ariost schmücken zu lassen. Der Auftrag war 
im Winter 1816 auf 1817 ergangen, als der Bartholdysaal noch 
nicht weit über die Hälfte vollendet war. Die Vorarbeiten begannen 
trotzdem sofort, nachdem sich die beiden Künstler dahin verständigt 
hatten, dass Cornelius die Malereien nach Dante in dem "einen, Over- 
 
 15. Februar 
II. S. 288 ff. 
1817. 
über 
Lebensnachrichten 
Hamburg 1838. 
Niebuhr.
	        
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