Vouendung des Faustcyklus, Shakespearecomposition, religiöse Werke.
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J, Koch, ein kaum 10' grosses Oelbildii) und das schon erwähnte
etwas grössere, doch unvollendete Gemälde aCllG klugen und thörichten
Jungfrauena in der Düsseldorfer städtischen Gallerie, mit Welcheln
er aussprechen wollte, wie er sich mit Schalken, der demselben
Gegenstand die Wirkung des Lampenlichts zu Grunde legte"), im
Gegensatz fühlte. Gleichzeitig etwa entstand die Tuschzeichnung
aEnthauptung der h. Katharinaa für den Schweizer Honegger, die
jetzt nur noch aus den Briefen wegen der Bezahlung, und aus einigen
Studien nach dem (nackten) lllodellwii) bekannt ist. Etwas später
dagegen gingen nur noch zwei Oelbilder sdie drei Marien am Grabe
Christix 1-) und adie Grablegunge H), der er eine mit Gold gehöhte
Federzeichnung von unübertrefilich sorgfältiger Durchführung voraus-
geschickt aus seiner Hand hervor, welche der von Anfang an
vernachlässigten Oelfarbe noch mehr entfremdet worden war, seit
der Künstler im Fresco das ersehnte Feld für monumentale Aus- I
führung gefunden, oder wie er selbst launisch sagte, seit der Fresco-
teufel in ihn gefahren war. Zu einem bestimmten Styl ist er in diesen
religiösen Arbeiten, wozu ausser einer Anzahl von in seinem Nach-
_lasse befindlichen Entwürfen, besonders die xBeweinung Ghristia T-H-f)
zu erwähnen ist, nicht gediehen, häufig aber zeigt Raphael ent-
schieden überwiegenden Einfluss.
Die Allseitigkeit aber, welche damit der Künstler an den Tag
legte und die Originalität in seinen cyklischen Werken, nicht weniger
auch seine anziehende, lebhafte, warmherzige und doch energische
Persönlichkeit, die echte und hingebende Freundesgesinnung, die er
den Freunden immer bewies, liessen ihn, der auch die meisten der
Genossen an Jahren überragte, bald als das Haupt der deutschen
Genossen erscheinen, wozu sich Overbeck, welcher bei zunehmend sich
verengernden künstlerischen und geselligen Schranken, immer weniger
1') In der Gallerie Schack zu München.
Pinakothek in München,
Hi) in (lem 3115 dem Besitz der Wittwe des Meisters, nunmehriger Frau Bajardi
111 UYblno 111 den 9911195 Neffen, Prof. Dr. G.Cornel1us in München übereegan er
nen künstlerischen Nachlasse. o g
1') 1815 im Carton Vüllßndet, doch erst 1822 abgeliefert, und im Besitz der
Erben des Bestellers, des Gerichtspräsidenten Fromm zu Rostock daselbst
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H) Thorwaldsen-Museimi zu Kopenhagen, lith. von Schreineh
TTT) Im Besitz des Herrn Kaufmann Mumm in Frankfurt.
TTTT) Thorwaldsen-Museum in Kopenhagen.