wie auch aus einem Brief an seinen Freund Flemming v. J. 1803
hervorgeht. Denn seine in diesem ausgesprochenen Anschauungen
erinnern noch stark an den eklektischen mengsischen Canon. Er
freut sich der (nachmals vereitelten) Hoffnung nach Wien zu gelangen,
das ihn sdem gewünschten Ziele näher bringen könnte, nemlich
RaphaePs Styl und Clomposition durch Correggids liebliche Schatten-
abstufung Wichtiger, gefälliger und anlockender zu machen und durch
des Tizian lebhafte Garnation der Farben gleichfalls ganz zu belebenc.
Dabei gedenkt er rühmend van der Wertfs und stellt sich diesen
als einen Nacheiferer Correggids vor. Dass an dem Programm nichts
fehle, vergisst er auch nicht der sgöttlichen Antike und der ewig
grossen Natur, der schützenden Genien und des Dictionärs der Kunst-
sprachek. Vom Quatrocento oder von Romantik in der Kunst findet
sich auch nicht eine Spur, wenn gleich seine schwärinerischen Briefe
an seinen Jugendfreund stark an die letztere gemahnen. Bei Langer
mochte er ein ungünstiges Vorurtheil vielmehr dadurch erwecken,
dass sein Können mit seinem Wollen in sehr ungleichem Verhält-
nisse stand, und dass er sich überhaupt technisch nur sehr langsam
entwickelte. Die damaligen Riesenfortschritte, von denen er selbst,
wie oben erwähnt, später sprach, lagen mehr auf der geistigen
Seite als auf der schulmässiger Ausbildung. Denken wir uns nun
in die Lage des Lehrers, welcher in erster Linie nach der Correct-
heit der Arbeit, der Handfertigkeit und Sicherheit des Schülers zu
fragen hat und wir werden den Akademiedirektor einigermaassen
entschuldigen können. Von den spätern römischen Leistungen aber
konnte er nur unvollständig unterrichtet sein, und wenn er von
einigen Oelmalereien des Cornelius aus seiner ersten römischen Zeit,
wie namentlich von den vklugen und thörichten Jungfrauene f)
Kunde gewonnen hätte, so würde er von seinem Standpunkte aus sein
Urtheil kaum haben ändern können, denn selbst da noch konnten
die spröde Härte, die Unschönheit, die mühsame und schwerfallige
Formgebung wie das höchst mangelhafte Colorit, dem welcher das
Wesen der Kunst nur im Aeusseren und Formellen suchte, nur
abschreckend erscheinen. Ueber das spezifisch Deutsche und Recken-
hafte der Corneliuäschen Kunst von seinem Frankfurter Aufenthalt bis
zum Beginn seiner monumentalen Thätigkeit in Rom war übrigens einem
Vom Jahre
1813.
Jetzt
Museum
städtischen
Düsseldorf Nr.