Sohnes hinübergegangen. Dafür war das Vertrauen der Mutter in
den Wirklichen Beruf des Sohnes unerschütterlich: sie lehnte den
Rath ab und Peter konnte an der Schule bleiben, WO er nun freilich
nicht auf Rosen gebettet war, obwohl er damals durch jene Ent-
schliessung der Mutter gespornt, Fortschritte machte, die Wie er selbst
später (1838) besclleidellilißh Sagtef), vviel mehr versprachen als er
wirklich gewordene. Denn statt zu erkennen, dass die vermeinte
Talentlosigkeit doch nur in der Unfähigkeit des Schülers bestände,
dem damaligen akademischen aus Mengs und David combinirten
Zivitter-Ideal zu folgen, und die Ungerechtigkeit jenes Verdiktes
zuzugestehen und gutzumachen, setzte Langer nun gelegentlich heraus-
fordernden Spott neben das abfällige Urtheil. Doch Cornelius war
sich seines hohen Zieles frühzeitig bewusst und parirte z, B. die
hämische Bemerkung des Direktors: wSie wollen am Ende noch gar
ein Raphael werdenc mit der Replik: saut Caesar aut Illhlllx Langer
dagegen besiegelte den bornirten Unfehlbarkeitsglauben an sich und
an sein Urtheil mit einiger Modification noch viel später, als Cor-
nelius bereits zur Leitung der Düsseldorfer Akademie berufen War,
mit der Aeusserung, die er seinen Münchner Schülern gegenüber
machte: vEr habe einst einen Schüler gehabt (Cornelius), der nicht
ohne Anlagen und Fähigkeiten gewesen; der habe ihm aber nicht
gefolgt, und so sei nichts aus ihm gewordene
Doch wir beurtheilen vielleicht Langern zu hart. Seine Unter-
schätzung des Schülers war keineswegs blos tendentiös wie seine
spätere des H. Hess oder wie Füger's Verurtheilung Overbeck's und
Genossen. Denn ein ausgesprochenes eigenes und dem der Akademie
zuwiderlaufendes Programm hatte sich Cornelius wenigstens (lalnals
noch nicht gebildet, wie zwei aus dem Anfang dieses Jahrhunderts
stammende Oelbilder mit den vierzehn heiligen Nothhelfern i") zeigen,
auf welcher nach H. Mosler ritt) die weiblichen Heiligen an Guido
Reni, Correggio, Raphael, die männlichen an Michel Angelo, Rubens,
Dürer, und zwar jede Figur an ein anderes Vorbild gemahnen, und
dessen Geschichte der neueren deutschen
jetzt im Oratorium der barmherzigen
Brief an RacZynSkLabgedruckt in
Kunst. Bd. II. S. 196.
M) Für Canonicus Mitweg gemalt,
Schwestern zu Essen.
Förster a. a. O. Bd. I. S. 45.