in
Malerei
in Italien und
den Niederlanden,
Spanien.
in gleicher Meisterschaft begegnen, endlich selbst im sog. Stillleben
und Blumenstück welche Gattungen als die liingstbleibenden Gäste
des zum Ende geneigten Gelages gleichsam ihre Gegenstände vor-
zugsweise der verlassenen Tafel entlehnten die nicht minder
bewundernstverthe durchsichtige Klarheit und Wahrheit der Farbe
in ihrer momentansten Erscheinung.
Halt man mit diesen Leistungen die gleichzeitigen Italiens
zusammen, so tritt uns der ungeheuere Abstand und die Erschöpfung
des Mutterlandes der Renaissance unverkennbar vor Augen. Italien
war in der Lage eines reichen Erben, der von den1 seinerseits an-
strengungslos erlangten Besitz einen vergeudenden Gebrauch macht.
Der reiche Schatz der florentiner und römischen Schule, des Correggio
und der Venetianer diente entweder einzeln als Folie des Manierismus,
welcher in schahlonenhafter Vervielfältigung wuehernd ebenso massen-
haft als werthlos gedieh, oder zusammen dem Eklekticismus, urelcher
seit dem Hinseheiden der älteren Caraccisten immer flacher und dem
lllanierismus um so verwandter sich darstellte, als die verschiedenen
Localschulen ihre örtlichen Traditionen mit den Grundsätzen der
bologneser Akademiker zu verbinden strebten. Auch der energische
Protest, den Caravaggio, der Begründer der naturalistischen Schule,
gegen beide Richtungen erhob, hatte unter seinen späteren Nach-
folgern seine Bedeutung verloren, als auch hier das Princip des Zu-
grundelegens der Natur über dem Studium nach den Meistern der
Schule selbst vernachlässigt werden war. So bot die italienische
Kunst seit der Mitte des 17. Jahrhunderts trotz oder richtiger durch
seine massenhafte Produktion einen höchst traurigen Anblick dar,
noch betrübender durch den Umstand, dass gerade von der Apenninen-
halbinsel der Aufschwung ztusgegatngen war, welcher auswärts noch
in mehr oder weniger Blüthe stand, während der Stamm bereits
deutlich die Symptome des Absterbens zeigte.
Weit bedeutender als Italien tritt uns zu gleicher ZeiteSpanien
in seiner Kunstptlege entgegen. Dorthin hatte der NatUPäliSHIHS
Unteritaliens vollkräftige Schösslinge getrieben, und in dem künst-
lerisch fast jungfriiulichen, aber für jene Richtung höchst empfäng-
liehen Boden feste Wurzeln geschlagen; ClOCh Verbimd Sich dort der
Sinn für naturalistische Wahrheit mit einem feinen und tiefen Er-
fassen des Werthes der Farbe, woran es den Caravaggisten, Welche
mehr durch ihre derben Licht- und Schattencontraste zu wirken