in das Gebiet der Antike in dem schönen vChristabendct) die Eiferer
wieder entschädigte. Wie Wunderbar aber Hess befähigt war, ohne
manieristische Befangenheit die stylistische Eigenart auch der alt-
christlichen Malerei mit modernen Anforderungen zu verschmelzen,
sollte er besonders in den kirchlichen Monumentalarbeiten beweisen,
zu welchen er später. durch die Einsicht des Königs Ludwig nach
München berufen wurde.
Der enge, unmittelbare und hingebende Anschluss an die Over-
beck'sche Kunstauffassung, wie er uns später in Führich und Kupel-
wieser begegnen wird, ist indess nach der Charakterisirung der
Anfänge der aufgezählten Künstler bei seinen älteren Genossen nicht
zu finden. Selbst jene, welche zu seinem Gefolge von Wien her
gehörten, wie J. Satter aus Linz, geb. 1782 und Ixml. Vogel aus
Zürich, geb. 1788, vermochten bei beträchtlich untergeordneter Be-
gabung weder mit ihm Schritt zu halten, noch Wollten sie sich auf
seine Bahnen beschränken. Der erstere blieb übrigens unselbständig
und arbeitete später in München unter Cornelius wie unter Hess in
der Allerheiligen- und Bonifaciuskirche, während Vogel schon seit
1815 der Illustration der Schweizergeschichte, ja selbst dem Genre
sich widmete. Näher am Meister hielt sich des letzteren Namens-
vetter C. Vogel von Vogelstein, geb. 1'788 zu VVildenfels im Erzgebirge,
der Sohn des Pastellmalers und Professors Chr. L. Vogel in Dresden.
An dieser Akademie vorgebildet und 1813 nach Rom gelangt, trat
er mit Overbeck zum Katholicismus über und warf sich wie jener
den1 Präraphaelismus in die Arme, entfernte sich aber trotz vorzugs-
weiser Behandlung religiöser Gegenstände durch Streben nach colo-
ristischen Effekten, wovon besonders seine späteren Wandmalereien
in Pillnitz Zeugniss geben, von seinem Vorbilde, wie er denn auch
vielfach eher an Schick gemahnt. Treuer dem Programm blieb der
noch längere Zeit in Wien zurückgehaltene Genosse der Overbeck'schen
Opposition Joh. Scheßer von Leonhartskoß", geb. 1795 Zu Wien, gest-
dagglbgt 1822. Seine zwei Hauptwerke sind zwei Gäcilienlailder, das
ältere die Heilige orgelnd H), das spätere dieselbe todt und von Engeln
betrauert darstellendtäit). Er erscheint in beiden als Raphaelit im
3') Im Besitz des Baron v. Eichthal in München.
m") Für den Heri. Albert von Sachsen-Teschen 1819 gemalt, gest. v. Rahl,
Im Belvedere zu Wien v. 1821. Lith. von ihm selbst, gest. v. Rah] u_ uralde.