Kirchhofs zu Paris r), den wKönig von einem Engel getröstetc Clar-
stellend. Dass sie J. P. Cortot, 1787-1843 mit dem Pendant wdie
Königin von der Religion unterstützte nicht überboten, erhebt Bosids
Werk noch keineswegs über das Niveau der Mittelmässigkeit, welches
Cortot's Arbeiten trotz technischer 'l'üchtigkeit und verstündnissvoller
Classicität namentlich im Relief M) niemals überragen.
Bedeutender entfaltete sich der jüngste der hiehergehörigen
Meister, der Genfer J. Pradier, geb. ca. 1792, i- 1852, wenn er die
Aufgabe hatte, jugendlich weibliche Gestalten des praxitelischen
Kreises herzustellen. Doch erscheint eines seiner berühmtesten Werke,
die Psyche mit dem Schmetterling am Arme, in Stellung und Dra-
pirung zu verwandt der unter demselben Dache befindlichen Göttin
von Milo, als dass die Vergleichung abgewehrt werden könnte. Es
ist lediglich sinnlicher Reiz ohne tieferen Gehalt, der uns, und zwar
nicht ohne Uebertreibung und Ueberfülle entgegentritt. Besser erscheint
sein Niobide, einen Pfeil aus seinem Rücken ziehend und die sog.
Toilette d'Atalante, welche die Heroine sandalenbindend darstellt.
Dass sein Hang zu ungewöhnlichen Stellungen, die Coketterie mit
überraschenden Motiven ihn bis an sein Ende nicht verliess, zeigt
seine sitzende Sappho (1852), welche in nahezu unanständiger Weise
ihr Knie emporzieht. Vollständige Beherrschung aller technischen
Mittel, Freiheit der Erfindung, Schönheit der Linien und überaus
zarte Eleganz aller Formen ist jedoch an dem Meister unbedingt
zu rühmen.
Wie auffallend contrastirt namentlich Pradier mit den plastischen
Classicisten Englands, einem R. Westmacott, J. Bacon dem jüngern,
E. H. Bailly, W. Tallmache und anderen, deren Arbeiten vorzugs-
weise unter den Grabdenkmälern von S. Paul aufgesucht, verglichen
und verwechselt werden können, indem sie alle mit Flaxmanü
sehen Elementen noch immer die traditionellen Nachwirkungen der
Zopfzeit verbinden. Schien doch gerade das enge Nebeneinander
jener Werke fortschritttötltend einzuwirken, so dass mehr als ein
Jahrzehend bis zur Blüthezeit Gibson's, der jedoch der Zeit nach
über die in Rede stehende Epoche hinausfällt, vergeht, ohne dass
in
An der Stelle, wo Ludwig XVI. und Marie Antoinette
Kalk begraben worden sein sollen.
Mehres am Uarousselhogen und Arc de lüätoile.
ungelöschtem