loser Classicität und nicht minder die silberne Pax mit den vergol-
deten Aehren, Kranz, Lorbeerzweig und Füllhorn (1806); in seinem
xAIIIOP mit dem Schmetterlingw") aber scheint er sich auf einem
ihm Weniger zusagenden Felde zu befinden. Dagegen bewegt er
sich im Gebiete des idealisirenden Porträts mit grosser lileisterschaft.
Das Hauptwerk in dieser Beziehung ist zwar 1814 beseitigt worden,
nemlich die colossale Imperatoren-Statue Napoleons auf der Vendöme-
säule, von Welcher nun schon zwei Nachfolgerinnen, die letztere
bekanntlich in unseren Tagen, ein ähnliches Schicksal erfahren haben.
Die Marmorstatue des Kaisers aber, Welche sich jetzt im Museum
zu Berlin befindet, mit dem Code in der Hand dargestellt, gehört
zu den trefflichsten und vollendetsten Porträtstatuen unseres Jahr-
hunderts, was von dem Idealbildniss des Cincinnatus im Senatsaale
wohl kaum gesagt werden könnte. Zu erwähnen ist noch, dass
Chaudet mit Erfolg auch als Maler für den Classicismus thätig war,
wie das vormals im Luxembourg befindliche Gemälde vAGIIGGS aus
dem brennenden Troia tliehenda (1801) gezeigt haben soll.
Auch F. J. Bosdo, geb. zu Monaco 1769, "i" Zu Paris 1845,
verdankte seine Stellung als Classicist weniger seiner Schule (Pajou)
als der classicistischen Anschauung seiner Zeit und dem eigenen
Studium der Antiken wie der Nattu: Ohne sich, wozu nahe Gefahr,
durch die langwierige Arbeit an den Reliefs der Vendömesäule künst-
lerisch vernichten zu lassen, widmete er vielmehr seinen idealen
Marmorwerken eine Sorgfalt, welche ihn zum Lehrer ganz besonders
befähigte. Seine Schule ist demnach auch über die Gränzen Frank-
reichs hinaus von Einfluss geworden. Seine Werke im Louvre sind
schon dem Gegenstande nach als nichts anderes denn als Parade-
bilder und Proben seiner Richtung zu betrachten, und entbehren
jedes charakteristischen Gehaltes und jeder eigenen Bedeutung: S0
der liegende Hyazinth, die Nymphe Salmacis und Aristaos. In allen
ist vielmehr Canova'scher als Thorwaldsenscher ClaSSiCiSmüS Zu
erkennen. Doch überwiegt an ihnen das Modellstudium (Hyacinth)
und der gleichwohl geläuterte Realismus die Verwerthung des clas-
sischen Vorbildes entschieden, wodurch Bosio bereits als einen Ver-
mittler des Realismus sich darstellt. Wie äusserlich er jedoch hierin
blieb, zeigt die Gruppe in der Chapelle expiatoire des Madeleine-
Die
im Louvre.
sich
befinden
genannten Werke
drei