blikanischen folgenden cäsarischen Geist bedingt. Das frührömische
Ideal verwandelte sich einfach in ein spiitröinisclies; denn nicht bei
einem Achill oder selbst Alexander, sondern bei Cäsar knüpfte Napo-
leon an. Der Uebergang war so naturgemäss, dass auch David,
welcher schon während seines Processes nach Robespierres Sturz
keineswegs catonische Anschauungen an den Tag gelegt, der allge-
meinen Strömung folgen konnte. Napoleon brauchte nur die Hand
zu bieten, um den Künstler zu sich herüberzuziehen, brauchte nur,
als sich der Künstler anschickte, nach Vollendung der Sabinerinneil
einen aLGOHlÖlEIS an den Thermopylenk auszuführen, das Wort fallen
zu lassen, dass er nicht begreifen könne, wie ein David sich mit der
Darstellung von Besiegten befassen könne, und des Künstlers Pinsel
stand ihm zu Diensten. Des Consuls Reiterbildniss, den Helden von
Marengo auf dem Wege über die Alpen darstellend ö), führte diesen
zur Verherrlichung des neuen Cäsaren. Mit dem modernen Geschichts-
bilde freilich musste er auf seine Hauptstärke, den geschilderten
Classicismus und die Darstellung des Nackten verzichten, wofür der
übrigens coloristisch schwache Gewänderprunk, wie er in dem
vKrönungsbildea und in der aVertheilung der Adlerköü) entgegen-
tritt, durchaus nicht entschädigen konnte. Der Künstler musste
diess selbst gefühlt und sich glücklich geschätzt haben, nach Vollen-
dung derselben wieder zu seinem Leonidas WM) zurückkehren zu
können, dessen Vollendung die letzten Jahre des Empire ausfüllte.
Bei der Rückkehr der Bourbons konnte er nach seiner Ver-
gangenheit nicht in die Amnestie eingeschlossen werden, und so
ging er nach Brüssel in die Verbannung. Auch dort war seine
Stellung geehrt und von Einfluss, er war übrigens seinem Vater-
lande dort näher und seiner Muttersprache nicht so entrückt, Vvie
es in Berlin der Fall gewesen wäre, wesshalb er eine ehrenvolle
Berufung des Königs von Preussen, Welcher ihm das Direktorium
der Berliner Akademie anbot, ablehnte. David's Schöpfungen im Exil
sind freilich mit seinen früheren kaum zu vergleichen. Obwohl sich
gleichbleibend in seinem Hass gegen das französische Königthum,
und so unfähig selbst einen Schritt zu seiner Begnadigung zu thun,
dass er vielmehr den Vorschlag, ein Bild des Königs zu diesem
Versailles.
a") Im Schloss zu Berlin.
In der historischen Gallerie zu
m") Im Louvre, gest. v. Langier.