erreichte die Bedeutung seines Namensvetters nicht. In classicisti.
schen Werken nicht ohne Verdienst erscheint er dagegen von der
prosaischsten Trockenheit in geschichtlichen Darstellungen, wie Seine
Reliefs am Piedestal der Denksäule des Stuttgarter Schlossplatzes
beweisen, welche in den Schlachtscenen von La Fere Champenoise,
Brienne und Sens bei sehr correcter Nachbildung nach dem Leben
(besonders in den Pferden) aber bei völligem Mangel an plastischer
Stylisirung wie an Poesie nur die nüchternste Darstellung des Vor-
gangs, zerstückt in zusammenhanglose und bedeutungslose Details,
geben. Als der hervorragendste Nachfolger Danneckeids dürfte
C. Weitbrccht aus Stuttgart zu nennen sein, dem allerdings eine
(lrückende Jugend, wie seine Verwendung als Modelleur in der Eiggn-
giesserei zu Wasseralfingen manche Fesseln auferlegt und ein früher
Tod (1837) ein vorzeitiges Ziel gesteckt hat. Dennoch scheint er
durch seinen Fries im Festsaal zu Bosenstein f) die vier Jahreszeiten
oder vielmehr ländliche Beschäftigungen darstellend, die Arbeiten
seiner Collegen daselbst durch frische Unmittelbarkeit, Lebendigkeit
und Formgefühl überboten zu haben. Zur
schen Schülergruppe sind ferner J. H. Zwerger aus Donaueschingen
und H. Imkof aus Bürglen (Uri) zu zählen, welche jedoch ihrer
hauptsächlichen Thätigkeit nach einer spätern Periode angehören,
ohne übrigens selbständige Bedeutung zu erlangen. Ausser diesen
dürfte der unter Thorwaldsens Einfluss stehende deutsche Bildhauer
J. Schaller, geb. zu Wien 1777, 1' daselbst 1842, vorwiegend im
Bildniss thätig und durch seinen A. Hofer in der Franziskanerkirche
zu Innsbruck bekannt, beizuzählen sein; zahlreicher anderer Bild-
hauer nicht zu gedenken, welche ohne hervorstechendes Eigenver-
dienst mit mehr oder Weniger Tüchtigkeit in des Meisters Bahnen
wandelten.
Eine ähnliche Stellung wie sie Thorwaldsen für die Bildnerei
der classicistischen Periode einnahm, behauptete in vielleicht noch
umfassenderer Weise Schinkel im Gebiete der Architektur. Wir
haben oben (Seite 91 u. f.) die architektonische Thätigkeit eines
J. G. Langhans, H. Gentz, N. F. v. Thouret, F. Weinbfenner,
L
a") Der Entwurf befindet sich in
Lith. v. Wenng. Stuttg. E829. 183a.
der Marschalfschen Sammlung zu Carlsruhe.