Restaurator unübertrefflich, wie er diess an der Ergänzung der sog.
Aegineten in glänzender Weise bewiesen und durch eine selbständige
Arbeit im archaischen Style, die berühmte Spes im Humboldfschen
Schlosse zu Tegel, noch weiter bewährt hat.
Ein nicht geringer Theil seiner Kunstthätigkeit aber war, viel-
leicht weniger seiner Neigung und Richtung als den Umständen seiner
Zeit und den Forderungen der Besteller entsprechend, dem Bildnisse
gewidmet. Dass ihm hierin die classische Schulung zu statten kam,
und dass er es auch verstand, in classischem Geiste seine Gestalten
zu heben und zu adeln, beweisen seine Werke. Das colossale Reiter-
bild des Churfürsten Maximilian I. von Bayern zu München, die
Standbilder Gutenbergs zu Mainz und Schillers zu Stuttgart gehören
zu den besten Porträtstatuen der Neuzeit, wenn auch gegen die
Auffassung Schillers, welcher statt als ein Vorkämpfer der Freiheit
das Haupt zu erheben, es vielmehr als Denker senkt, mit Recht
Einwendungen erhoben worden sind. Die für Warschau hergestellten
Werke: das Reiterbild des Fürsten Poniatowsky und die Statue des
Copernicus, wie die Königstatuen zu Kopenhagen und Roeskilde ver-
mag ich nicht zu beurtheilen, die Statue Lord Byr0n's in Cambridge
erreicht jedoch die obengenannten an Werth nicht, und noch weniger
die Gonradin's in S. Maria del Carmine zu Neapel, welche übrigens
erst nach des Meisters Tod von P. Schöpf vollendet worden ist.
Daran reihen sich die Grabdenkmäler, von welchen die des
Papstes Pius VII. in der Peterskirche zu Rom und das des Herzogs
von Leuchtenberg in der Michaelskirche zu München die hervor-
ragendsten sind. Wie es aber an dem letztern bei aller formalen
Schönheit der Modellirung dem Künstler an der Gabe fehlt, das an
sich etwas barocke Motiv (der Fürst reicht, im Begriff in die Grabes-
pforte einzutreten, der Muse der Geschichte den gewonnenen Kranz)
in die rechte Lebendigkeit zu setzen, so verhinderte auch die plastisch
tinzugängliche Symbolik der beiden Hauptiiguren neben der thronen-
den Gestalt des Papstes, der Sapientia coelestis und der Fortitudo
divina an dem Papstdenkmal einen bleibenden Erfolg. In trockener
Allegorie bewegen sich auch die Reliefgrabdenkmäler des Philipp
Bcthmann, der Baronin Schubart und der Auguste Böhmer, wenn
auch nicht verkannt werden kann, (lass bei ihnen des Künstlers
Herz und persönliches Interesse mehr angeregt W313 als diess ge-
wöhnlich der Fall