Kobel],
Di
NVagenbauer, Kuntz.
llis, Dorner,
Die
Architekturma ler.
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Unterlande angesichts der Natur nicht blos seine Studien herzustellen,
sondern zahlreiche Gemälde zu vollenden, eine Unmittelbarkeit,
Wahrheit und selbst poesievolle Schönheit, welche seine gelungensten
Schöpfungen, Wie z. B. die Gebirgslandschaft Nr. 314 in der N.
Pinakothek zu München und die Flachlandschaiten in der Gallerie
zu Augsburg zu wahren Meisterwerken, ihn aber im Gebiete der
Landschaft zu einer Stellung erheben, wie sie sein Zeitgenosse G.
Schadow im Gebiete der Plastik inne hat. Mit ihm verglichen er-
scheint sein Mannheimer Gegenbild, U. Kuntz, geb. 1770, T zu Carls-
ruhe 1830, der in seinen Thierbildern viel an ihn gemahnt, nur als
tüchtiger Manierist.
Von den übrigen Gebieten der Malerei wurde keines in dieser
Periode nennenswerth vertreten. Namentlich das Genre, welchem
die classicistische Richtung am meisten entgegen war, verhielt sich
ganz untergeordnet; das Thierstück schloss sich wie billig an die
Landschaft an, das Stillleben (Blumen und Früchtestücke) zehrte
noch immer ausschliessend von den Niederländern. Nur im Archi-
tekturbild liess sich die classische Strömung nicht verkennen: das
Streben nach delicater Detailausführung und scharfem pastosen Linien-
werk in den Lichtetfekten a la Neefs und Steenwyck machte einer
grossartigeren, vielmehr an Piranesi gemahnenden Auffassung Platz,
und an die Stelle von Kircheninterieurs traten vielmehr schwere
gedrückte, am liebsten gruft- und kellerartige Räume, deren Massen-
haftigkeit höchstens die Aussclnnücktlng in dem seit David, Wein-
brenner und Langhans beliebt gewordenen toscanischen Style zuliess.
Dieser Richtung, welche vornehmlich in Wien ihre Vertretung fand,
gehören an J. Platzer, geb. zu Prag 1752, 1' zu Wien 1806; J. N.
Scködlberger, geb. zu Wien 1779, 1- ebenda 1853; A. de Pian, geb-
zu Venedig 1784, 1- zu Wien 1851 u. s. w., die Sammlung des
Belvedere bewahrt mehrere bemerkenswerthe Gemälde derselben.
Wie aus dem Bisherigen hervorgeht, war es nicht das Feld der
Malerei, auf Welßheln die Carstenssche Saat die besten Früchte trieb.
Das verhinderte die allzu kurze Dauer der classicistischen Gesammt-
anschauung, das Hereinspielen mehrerer zum Theil ähnlicher Schul-
tendenzen (Mengs und David) und die Zähigkeit der Tradition, deren
Ausrodung nicht so vollständig gelungen War, (lass nicht die ver-