Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

pation Roms wegen von 1812-1815 113011 lvien Zulllßkgezßgßn. 
möglich geworden, Wieder nach Rom zurückzukehren, wo allerdings 
die Kunstverhältnisse mittlerweile sich ganz verändert hatten. Allein 
der gleichsam januskölafige Künstler wusste sich in die romantische 
Strömung ebenso zu finden, wie vorher in die classicistische, und 
so unerbittlich sonst sein Wort jede Afterkunst verfolgte und so 
wuchtig und schneidend höhnisch sein Kampf gegen Zopfthtun und 
Cravattenthum, gegen künstlerische Speichelleckerei und Modektinst 
war, so war er doch nicht einseitig- hinsichtlich irgend einer berech- 
tigten Richtung. Neidlos erkannte er das Grosse und Wahre an 
den Glassicisteil, an den Romantikern und Realisten, und wie wir 
ihn , den Nachfolger Carstens, auch im Cornelius-Overlaecksehen 
Kreise finden werden, so ist auch seine Beurtheilung der G. Scha- 
dowäschen Richtung, dessen wZiethen mit Zopf und Husarenpelz ihm 
mehr werth ist, als die zwitterartig antikisirten, modernen Helden- 
bilderc, entschieden anerkennend. 
S0 konnte er auch lernend und in seiner Kunst steigend bis 
in sein Greisenalter vorwärts gehen, wie sein herrliches Bild, die 
Perle aller, die Verfasser von ihm kennt, die Landschaft mit dem Raub 
des Hylast) zeigt. Selbst seine Wiederholungen derselben Motive  
und er musste z. B. die Landschaft mit Apoll und den Hirten nicht 
weniger als siebenmal malen und auch das genannte Hylasbild hatte 
er bereits 1805 für Uexküll gemalt H)  wurden nicht geringer. 
Ein ganzer Mann, den man schon nach seinem Bildnisseikff) liehen 
muss, ordnete er ohne Spur von Gunstbtihlerei seine Kunst niemals 
Privatrücksichten unter, obwohl er sich zumeist in bedrängten Ver- 
hältnissen befand, aus welchen ihn erst kurz vor seinem Tode (er 
starb 1839) eine durch Cornelius vermittelte fürstliche Pension 
reissen sollte. 
Mit Koch verglichen erscheinen die übrigen classicistischen Land- 
schafter jener Periode als Manieristen, die entweder bei der einmal 
angenommenen Weise für immer blieben, oder überhaupt ohne Origi- 
nalität in den Schuhen anderer wwrandelten. Alageeehen von den 
 Im StäidePschen Museum zu Frankfurt, Staffage angeblich nach 
Zeichnung von A. Draeger 1832 vollendet. 
H) In der v. llIarschalFschen Sammlung zu Carlsrnhe. 
i") Lützow Zeitschrift f. bildende Kunst 1874. 
Geuellfs
	        
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