Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

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Buch. 
C11? 
Die 
d eutschen 
assicisten. 
wie billig überwiegend den Inferno, bereits 1805 in Angriff genommen 
hatte, und geradezu seine eigentliche Lebensaufgabe nennt. Fast 
hundert Compositionen aus diesem Gedichte, welches er wie vielleicht 
kein Zeitgenosse kannte und liebte, von welchen aber nur einzelne 
in der Villa Massimi zur Ausführung im Grosgen, fünf zur Publi- 
kation im Kupferstich, meist vom Künstler selbst radirt, gelangten, 
der Dantesannnlung des verstorbenen Königs von Sachsen, zur 
grösseren Hälfte der Wiener akademischen Sammlung angehörend, 
harren noch der verdienten Publikation, welche schon einmal unter 
seines Schwiegersohnes Wittmer Vermittlung in Angriff genommen, 
aber wieder vereitelt worden war. Dass Koch entschieden mehr 
Sinn für dieses Dichterwerk zeigte als Carstens, hat seinen Grund 
in der universelleren Begabung des ersteren, Ader in gleicher Weise 
zum Vertreter der Classicität wie der Romantik, zum Verehrer der 
Cinquecentisten wie der Natur luefühigt war. Indess hat. auch er 
wie Carstens im Gebiete der Historienmalerei in der farbigen Aus- 
führung und namentlich im Grossen die Höhe seiner gezeichneten 
Compositionen nicht erreicht, was zum Theil die Ursache ward, dass 
er seit dem Auftreten der grossen Romantiker hinter diesen an 
Ruhm zurücktrat und durch die Besteller meist an kleinere Arbeiten 
im Stich und Staffeleigemälde gewiesen ward. 
Doch auch in diesen vorwiegend idealen Landschaften mit 
biblischer, mythologischer, seltener zeitgeschichtlicher oder genreartiger 
Staffage, in grösserer Zahl in den öffentlichen Gallerien zu Innsbruck, 
München, Frankfurt und Kopenhagen und in der lNIarschalPschen 
Samlnlung zu Carlsrtihe, vereinzelt in anderen öffentlichen und Privat- 
sannnlungen. befindlich, tritt er uns bewundernswerth entgegen. Die 
Anerkennung der durch die herrschende lllanierirtheit verwöhnten 
Besteller scheint jedoch den Künstler selten beglückt. zu haben. So 
wurde 1806 eine vom König von Bayern bestellte Landschaft mit 
S. Georg stafürt zurückgewiesen, die Kränkung aber dadurch wieder 
gut gemacht, dass der Präsident von Asbeck in München mehreres 
von ihm erwarb, die lllünchener Akademie 181-1 ein Bild mit dem 
Opfer Noalfs lartiiniirte und 1815 eine grosse ideale crlassische Land- 
schaft f) um einen für die damaligen Verhältnisse hohen Preis kaufte. 
Dadurch war es dem Künstler, welcher sich der französischen Occu- 
Pinakotl: 
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