mit tiefempfundenem das neben Ap0ll Sillende Mädchens mit noch
dännnerndein die schöne Kindergruppe in der Mitte, die
Schaar der Panisken hinter dem Gebüsch, wäthrend noch unberührt
ein Säugling auf der Erde sitzt und nach einer Blume greift. Zum
Ganzen stimmt die in der Zeichnung herrliche classische Landschaft,
die jedoch vielleicht zu detaillirt und saftlos genannt werden könnte.
Die Technik ist beuruntlernsxtierth. Das zu gelbe Fleisch oder das
zu vorstechende Blau der Gewänder rührt wohl zum Theil von
nachträglicher Veränderung der Farben; die Blodellirting dagegen iSt
überraschend vollendet, die Ausführung tiberhauiat zart und fleissig.
Das Ganze verräth ein dem Künstler vorschwebendes Ideal, das
zwischen Raphael und der Antike in der Mitte liegt, beides so ver-
schmelzend, dass nur selten die Antike, wie im Apoll, über das
raphaelische Vorbild, welches z. B. an dem ltlädchenkolaf der Kinder-
gruppe rein entgegentritt, praponclerirt.
Der Künstler hatte damit sein Vermögen und seine Stellung in
der Kunst ausgesprochen, wie es ihm nachher nicht mehr vergönnt
war. Eine zu Anfang des Jahres 1810 gemalte Leinwandskizze,
Ariadne auf Naxos ü) darstellend, zeigt eine zu unmittelbare Herüber-
nahme antiker Motive, und sein letztes Werk ßChPlStLIS zwischen
Knaben- und Jünglingsaltei" im Schooss eines Engels und von drei
anderen knieendcn Engeln adorirt, auf Wolken schlafend und im Traume
nach dem oben erscheinenden Kreuze die Hände ausstreckendctii),
wurde mit Recht schon dem Gegenstande nach als eine romantische
Verirrung bezeichnet. Der Eindruck wird aber um so unerfreulicher,
als der Körper des liegenden Heilands ebensogtit einem überaus
gesunden Hirtenknabeii zugehören könnte, für den sich etwa, wie
gesagt worden ist, eine Diana interessiren möchte, der jedoch aller
religiösen Inspiration und Atiffassung bar ist.
Es war indess wohl weniger der Einfluss der damals in Rom
auftretenden Romantiker, was ihn zu solcher Stoffwahl führte, da
der den Kelch segnende Christus, welcher schon 1808 ausgestellt
war, wie auch andere dem christlichen Kreis angehörige iVerke
ähnliche Auffassung verrathen, als der kränkelnde, von Todesahnungen
y") Museum zu Stuttgart Nr. 251. Stich
Taf. lII.
34') 1m Besitze seines Sohnes Jul. Schick.
bei Haakl] a. a.
Jlatt. Mai 18-58.
von A. Gnautl]
Stich im Kunst]