seits aber war er geneigt, einen Domenichino, Poussin und Lesueur
gleich hoch zu stellen. Kurz es gebrach ihm an Haltung und Ent-
schiedenheit, wie er denn beispielsweise ebenso wie nachmals die
Mehrzahl der Romantiker, aber wie Mengs zum Theil seiner römi-
schen Braut und nachherigen Gemahlin wegen, zum Katholicismus
übertrat, ein Jahrzehent später dagegen die Richtung der Nazarener
wieder einem energischen Tadel unterzog.
Dieser Zerfahrenheit seiner Principien entsprechen auch seine
Werke, von welchen sich die Mehrzahl im k. Museum zu Stuttgart
und in der Baron UexkulPschen, jetzt Baron MarschalPschen
Sammlung zu Carlsruhe befinden. So zeigen seine Compositionen in
Kreide- und Federzeichnung, welche aus seiner römischen Zeit stam-
men, sein ernstes Bemühen, in Garstens Fussstapfen einzutreten, wie
die Geburt Pindars, Antigene u. s. w., während er in anderen, wie
in seinem Belisar, trotz des Rathes, den er sich hiezu von jenem
erholte, doch den französischen Nachwirkungen nicht zu entgehen
vermochte. Vielleicht würde sich der Conflict der Grundsätze, in
welchen er gerathen war, geklärt haben, wenn seine langsam reifende
Künstlernatur bei noch längerem Aufenthalt in Rom sich vollkom-
mener hätte entwickeln können. Aber ehe noch die grossen Ver-
treter der zweiten deutschen Kunstperiode sich in Rom angesiedelt,
hatte er in Folge der politischen Verhältnisse und der damit ver-
bundenen Schwierigkeit von der Kunst zu leben, sich nach Wien
gewendet, wo er gleichwohl anfangs manche Anregung gab und
empfing, aber namentlich nach dem Abgang der jungen Romantiker
dem noch herrschenden Fügefschen Eklckticismus doch jene Con-
cessionen machte, zu welchen schwächere Charaktere immer geneigt
sein werden, besonders wenn die Noth des Lebens auf sie drückt.
Von seinen hiehergehörigen Arbeiten dürfte wohl nur sein singender
Bacchus nach der Ode des Horaz: wBacchum in remotisk , von
welchem die Gruppe der vier lauschenden Mädchen zur Linken das
Beste, adie trauernde Muse auf den Trümmern von AtllOnc, hervor-
ragend durch feine und bis zu Gyklamen und Cactus im Vorder-
grund sorgfältige Ausführung, und die kentaurentödtende Artemis
nebst seinem letzten Werke: Herkules am Scheidewege (1839) her-
vorzuheben seinfk) Sonst neigte er sich mehr Darstellungen aus der
Siimmtlich
im
Museum
zu Stuttgart.