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Buch.
lrstens'
Entwicklungsgang
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Mission.
JOlülStGe, beide dem Sophokles entnommen, f) folgte. YVar damit, Wie
mit der ebenfalls späteren, aber trotz ergreifender Einzelheiten weni-
ger gelungenen (lomposition aus Aeschyltis sSieben vor Thebene,
ßElOOlilßS Aufbruch zum Kampf gegen Polyneikese, ff) den T ragikern
Genüge geschehen, so musste dem Homer noch eine besondere Huldi-
gung zu Theil werden in der Composition, welche den Dichter dem
Volke seine Gesänge vor-tragend darstelltffff) Kann man auch hier
wieder die etwas einseitige Anordnung wie die zillzugedriingte: Zu-
hörerschaft nicht billigen, so danken wir doch gerade dem letzten
Ueberreichthum eine Fülle von Charakteren und ausdrucksvollen
Köpfen, welche deutlich zeigen, dass seine Erfindungsgalae uner-
schöpflich war; nichts zieht indess von dem geistigen Mittelpunkte.
dem Vortrag des blinden Sängers, ab, der selbst anspruchslos im
Kreise steht.
Einen grosscn Theil der beiden auf die Ausstellung folgenden
Jahre scheint jedoch Carstens durch einen Cyclus in Anspruch ge-
nommen worden zu sein, welcher auf 2-1 Folioblattern die Argo-
nautensaget) zum Gegenstande hatte. Vielleicht erscheint jedoch den
Kennern der schwer erreichbaren Originale das aus den Stichen ge-
schöpfte Urtheil nicht ungerecht, dass man an manchen der Blätter
den gewöhnlichen Nachtheil cyclischer Schöpfungen, welche häufig
die einzelnen Theile nicht zu durchschlagender Vollkraft reifen lassen,
wie auch die lähmende Wirkung des immer drohender nahenden
Todes, der übrigens bei Garstens seinen Schatten weiter als sonst
in's Leben geworfen, zu gewahren glaubt.
Die oben gerühmte Composition aus König Oedipus war nem-
lich zu Ende des Jahres 1797 schon grossentheils auf dem Kranken-
lager entstanden, Welches den Künstler, der an einem bereits ange-
bornen und immer stärker auftretenden Brustübel litt, nun in immer
engeren Banden festzuhalten begann. Die ersten Monate des folgen-
den Jahres schienen einige Besserung zu bringen, und mit frischer
Hoffnung machte sich der Künstler an eine neue Schöpfung, vdits
Im Museum zu Weimar. Müller, Taf. 31 u. 41.
Museum. zu Weimar. Müller, Taf. 40.
Goethdsehe Sammlung und Museum zu Weimar, im letzteren hiezu
1-) Im Besitz des Grafen BIUHkB-Niüläßllküll in Frydenland. Gest. von J. Koch.
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