Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

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Buch. 
lrstens' 
Entwicklungsgang 
md 
Mission. 
JOlülStGe, beide dem Sophokles entnommen, f) folgte. YVar damit, Wie 
mit der ebenfalls späteren, aber trotz ergreifender Einzelheiten weni- 
ger gelungenen (lomposition aus Aeschyltis sSieben vor Thebene, 
ßElOOlilßS Aufbruch zum Kampf gegen Polyneikese, ff) den T ragikern 
Genüge geschehen, so musste dem Homer noch eine besondere Huldi- 
gung zu Theil werden in der Composition, welche den Dichter dem 
Volke seine Gesänge vor-tragend darstelltffff) Kann man auch hier 
wieder die etwas einseitige Anordnung wie die zillzugedriingte: Zu- 
hörerschaft nicht billigen, so danken wir doch gerade dem letzten 
Ueberreichthum eine Fülle von Charakteren und ausdrucksvollen 
Köpfen, welche deutlich zeigen, dass seine Erfindungsgalae uner- 
schöpflich war; nichts zieht indess von dem geistigen Mittelpunkte. 
dem Vortrag des blinden Sängers, ab, der selbst anspruchslos im 
Kreise steht. 
Einen grosscn Theil der beiden auf die Ausstellung folgenden 
Jahre scheint jedoch Carstens durch einen Cyclus in Anspruch ge- 
nommen worden zu sein, welcher auf 2-1 Folioblattern die Argo- 
nautensaget) zum Gegenstande hatte. Vielleicht erscheint jedoch den 
Kennern der schwer erreichbaren Originale das aus den Stichen ge- 
schöpfte Urtheil nicht ungerecht, dass man an manchen der Blätter 
den gewöhnlichen Nachtheil cyclischer Schöpfungen, welche häufig 
die einzelnen Theile nicht zu durchschlagender Vollkraft reifen lassen, 
wie auch die lähmende Wirkung des immer drohender nahenden 
Todes, der übrigens bei Garstens seinen Schatten weiter als sonst 
in's Leben geworfen, zu gewahren glaubt. 
Die oben gerühmte Composition aus König Oedipus war nem- 
lich zu Ende des Jahres 1797 schon grossentheils auf dem Kranken- 
lager entstanden, Welches den Künstler, der an einem bereits ange- 
bornen und immer stärker auftretenden Brustübel litt, nun in immer 
engeren Banden festzuhalten begann. Die ersten Monate des folgen- 
den Jahres schienen einige Besserung zu bringen, und mit frischer 
Hoffnung machte sich der Künstler an eine neue Schöpfung, vdits 
 Im Museum zu Weimar. Müller, Taf. 31 u. 41. 
 Museum. zu Weimar. Müller, Taf. 40. 
 Goethdsehe Sammlung und Museum zu Weimar, im letzteren hiezu 
    
1-) Im Besitz des Grafen BIUHkB-Niüläßllküll in Frydenland. Gest. von J. Koch. 
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