dessen auch hier die Composition, die Gestalt des Jason und beson-
ders die beiden Knaben in ihrer ungezwungen classischen und von
aller Stisslichkeit freien Motivirung:
Von den beiden Darstellungen aus der Ilias, die xgFlGClIiSClIGH Hel-
den den Achill vergeblich zu beschwichtigen suchende, und wPriamus
die Leiche Hektors von Achill erbittendafit) ist namentlich die letztere
durch Schönheit der Zeichnung und Tiefe des Ausdrucks hervor-
ragend. Die aninuthvolle Hintergrundgruppe, die von Hermes ei11-
geführte Polyxena darstellend, welche der Künstler nach Philostrat
hinzugefügt hat, beweist, dass es demselben keineswegs unver-
gönnt war, auch zartere Saiten anzuschlagen und das wohllautendste
Idyll neben den energisch epischen Charakter des Uebrigen zu stellen.
Auch Achill zeigt hier den Herakles-Typus völlig überwunden und
tritt uns in Wahrhaft classischem Ebenmaass jungmännlicher Schön-
heit entgegen.
Nicht minder reizvoll, formschön und empfunden erscheint das
Blatt wGanylned von dem Adler entftihrtcßiö) Dass aber Carstens
auf die titanisch markige Art, wie sie vorher seinen Styl beherrschte
und durch Michel Angelo ihre weitere Nahrung empfing, nicht ver-
zichtete, wenn er seinen Stoff dem itorolympischen Mythos entlehnte,
zeigt besonders die aGeburt des in welcher er vielfach
seinen Meister in der Sixtina berührte. Aehnlicher Art war wohl
auch die verschollene Temperamalerei xRatun und Zelte nach Kant,
welche seit ihrem Erscheinen bis jetzt ihres aprioristischen Gegen-
stands Wegen über Gebühr verunglimpft werden ist. Wenn z. B.
Goethe eine solche Stoffwahl die tollste Erscheinung nennt, die vor
dem jüngsten Tage der Kunst vorhergehen kann, und auch der
mildere Schiller die Notiz mit dem Xenion beantwortete:
„Zeit und Baum hat man wirklich gemalt, es steht zu erwarten,
Dass man mit ähnlichem Glück nächstens die Tugend uns tanzt,"
so hat H. Riegel dagegen mit Recht geltend gemacht, dass Carstens
alle Bedenken überwunden haben Würde, wenn er die beiden Figuren
Uranos und Kronos die Personificationen des unendlichen Himmels-
raumes und der ewigen Zeit genannt hätte. Personificationen, die
Im Museum zu Weimar. Müller, Tal". 19 u. 20.
m") Ebenda. Blüller, "Paf. 15. Das für Lord Bristol darnach
Bild ist verschollen.
i") Im Museum zu Weimar. Müller, Taf. 21-
in Oel
ausgeführte