Viertes
Capitel.
Morgen.
Carstens
Entwicklungsgang
und
Mission.
Um dieselbe Zeit, in welcher sich die Gruft von S. Michele
grande in Rom über Raf. Ant. Mengs schloss und nicht blos die
Tiberstadt, sondern die ganze Kunstwelt den Hingang des vermeint-
lichen und überscliätzten Regenerators der Kunst in überschwäng-
licher Weise betrauerte, war an den 'l'hüren einer nordischen Aka-
demie, zu Kopenhagen, das Verweisungsrlecret eines Kunstzöglings
angeschlagen, Welcher sich vermessen hatte, einem akademischen
Senate in dessen lareisgerichtlichen Entscheidungen eclatanten Trotz
zu bieten. Die Sache mochte einiges Aufsehen erregen, weil nicht
gekränkte Eigenliebe es War, die ihn dazu trieb, indem der Revolu-
tionär ja selbst einen der Preise aus der Hand des dänischen Erb-
prinzen erhalten sollte, sondern der allerdings gerechte Unwille dar-
über, dass ein begabter Mitconcurrent, der nach Aller Ueberzeugung
die höchste Auszeichnung der goldenen Medaille verdient hätte, zu
Gunsten eines Verwandten des Hauptes der Akademie zurückgesetlt
worden War. Die trotzige Weigerung, unter Selenen Umständen übel"
haupt einen Preis in Empfang zu nehmen, konnte einen nicht als ein
unbesonnener Streich bezeichnet werden, durch welchen zuweilen ein
unreifer Knabe seine Zukunft auf's Spiel setzt, indem der Thäter die Zeit
rascher und hochfahrender Jugend bereits hinter sich und zwar unter