allgememe Aufmerksamkeit; die Ausführung; jedoch stiess auf die
Schwierigkeit, dass in ganz Deutschland die Technik des Gusses in
Vergessenheit gekommen war. Man begnügte sich daher, die Modelle
in vergrössertem Maassstabe in Eichenholz zu übertragen und nach
diesen (und nicht über denselben, wie man glauben möchte) das
Werk in Kupferblech zu treiben. Die Wirkung ist überraschend:
in der richtigen Mitte zwischen antiker Haltung und Modellwahrheit,
in Erhebung; vom Baukörper und so wohlberechnet auf die Ansicht
von der Entfernung; und von unten wie vielleicht keine andere
Schöpfung der Art in der Neuzeit erscheinen sie als das erfreulichste
Werk des damaligen Berlin seit Schlittens Tagen. Um so befrem-
dender ist daher das Missverhältniss, in welchem die übrige gleich-
falls nach Schadoiws Skizzen, zum Theil jedoch unter Einwirkung
des Malers Rode hergestelllrv Auszierung des 1795 vollendeten Thores
entgegentritt. Namentlich die Metopen lassen kaum ahnen, welche
Kluft der Künstler seit seiner Schulzeit bei Tassaert übersprungen,
und gehören noch grösstentheils der zopiigeit Antike an.
Bilit minderem Glücke debütirte der Künstler in dem eigentlichen
Felde seiner 'l'hätigkeit, nachmaligen Berühmtheit und folgenreichen
Styleigenthümlichkeit, nemlich der Portratsiatue. Schon während
der Ausführung der zwei beschriebenen Idealmonumente war die
Herstellung eines würdigen Denkmales des grossen Königs stets die
brennende Frage in der Kunstwelt gewesen. 1791 waren zahlreiche
Entwürfe zu einem solchen in der Berliner Ausstellung zu sehen:
von den Malern Rode, Frisch, Cuningham und Carstens, von den
Bildhauern Tassaert, Meil, Bettcober, Bardou, Melzer, Wohler, Rentz
und Schadow, welcher letztere allein sieben Entwürfe lieferte, endlich
von Architekten ausser einer [lnzahl von Pyramiden, Obelisken und
Säulen besonders von Langhans und Gilly. Doch die Qual der
Wahl liess die Sache, die gleichwohl der König zuvder seinigen ge-
macht hatte, nicht sofort zur Entscheidung gedeihen und die Pro-
vinzialstadt Stettin sollte der Hauptstadt den Rang ablaufen. Schadow
hatte das Standbild modellirt, das 1793 dort in Marmor aufgestellt
wurde. Da der Künstler selbst damit unzufrieden war, dürfte eine
abfällige Beurtheilung" desselben nicht als Gehässigkeit erscheinen.
Schadow brannte vor Begierde, die Scharte in Berlin wieder gut zu
machen: doch sollte diess nicht mit dem Königsmonument geschehen.
Denn die von ihm gelieferte Reihe von Zeichnungen und Modell-