Schwiegervaters in Rom sah. Dass er schon im folgenden Jahre im
Concorso di Balestra eine goldene Medaille gewann, Wal" W011] 1'011
geringerer Bedeutung als sein Verkehr mit Trippel 011d Wahrsßllein-
lich schon auch damals mit Sergell (Canova, dem Dannecker das
Meiste verdankt, scheint ihm Weniger zusagend gewesen zu sein).
Seine Augen waren statt auf die Meister seines berliner Lehrers auf
die Antiken und besonders auf die römische Bildnisskunst gerichtet.
und wenn ihn die Nachricht von dem Tode Friedrich des Grossen
zu dem Versuch bewog, eine wStatue equestre mit römischem Costümc
zu modelliren, so braucht kaum erwähnt zu werden, dass der Künst-
ler selbst den ehernen Marc Aurel auf dem Capitol unter seinen In-
spirationen und classischen Vorbildern in erster Linie nennt.
Während für Flaxmann nur die Pferde des Parthenon zu existi-
ren schienen und die menschliche Gestalt bei ihm so selten Natur-
studium verräth, dass man behaupten könnte, es wäre für seine
Kunst nur der marmorne oder auf Vasenbildern wie hereulischen
Fresken gemalte Mensch vorhanden gewesen, wenn ihn nicht Porträt-
darstellungen gelegentlich gezwungen hätten, aus dieser idealen Sphäre
herauszutreten, hielt umgekehrt Schadow das lebende Modell selbst
in Idealbildern für die Hauptsache und zog die Antike nur als styli-
sirendes Correctiv der Natur heran. Deswegen war ihm die römische
Portratbildnerei und überhaupt die römische Triumphalplastik vor-
zugsweise anregend, da diese in ihrem weniger mythologisch-idealen
als geschichtlich-realen Charakter selbst auf ähnlichen Grundsätzen
beruhte. Während er in einem Satze für das Pferd seines Denkmal-
entwurfs neben der Reiterstatue des Marc Aurel die grossen lang-
geschwveiften Paradepferde der römischen Aristokratie als die hervor-
ragendsten Gegenstände seiner Studien nennt, dürfen wir annehmen,
dass auch für die menschlichen Darstellungen die ikonische Samm-
lung des Gapitols mit den römischen Reliefs neben den lebenden
Modellen Roms von mächtigem Einflusse auf ihn warell- Auch die
Werke eines Michel Angelo machten auf 11m den lebhaftesten Eindruck,
wie er denn selbst erwähnt, dass sich Spuren von dessen Sibyllen
bei der Anordnung seiner Parzen finden möchten-
Durch Anlage wie durch Richtung, vielleicht auch aus WVider-
willen gegen die decorative Allegorienplastik der Schule, in welcher
er seine ersten Schritte gemacht, entschieden Portrütbildner, hatte
er doch während seines römischen Aufenthaltes so eingehende