gewaltig der Kampf zwischen Diomedes und Mars, der Kampf um
die Leiche des Patroklos, die Begegnung des Hektor und Polydamos,
oder die Schleifung des ersteren. Wohl vermisst man überall Cor-
rectheit, Durchführung und Composition; feinen Formensinn, Inhalt
und Wahrheit dagegen 11161112118.
Wenn der Künstler diese Werke als Bildhauer nicht übertroffen,
so lag die Schuld nicht blos daran, dass er überhaupt mehr Zeichner
war, sondern auch in dem Zwang, Welcher ihm durch Bildnisswerke
und opulente Grabmaler besonders für die Denkmalspeicher von
Westminster und S. Paul auferlegt wurde, in denen er gleichwohl
alle seine englischen Zeitgenossen in weitester Ausdehnung übertraf,
sondern auch in dem Umstande, dass er in seinen späteren Zeiten
sich mit Vorliebe religiösen Stoffen zuivandte. War erst das Porträt
seinem der classischen ldealbildnerei zugewandten Genius widerstre-
bend, so dürfte das Problem der Verbindung christlicher Ideen mit
dem Meissel, wenn überhaupt so am Wenigsten in classischer Rich-
tung zu lösen sein. Wie so viele hervorragende Bildhauer hatte
auch er zuletzt sich in den Versuch verstrickt, seiner Kunst Motive
unterzulegen, die sie ihrer Natur nach nicht haben kann, der ja
moralische Zwecke wie überhaupt alle Zwecke ausser sich selbst ver-
sagt sind. Seit er aber dem platonischen Grundsatz, welchen er
selbst Schorni) gegenüber aussprach, huldigte, dass die sinnliche
Schönheit nicht das Höchste sei, sondern die des Gedankens und
der Seele, einem Grundsatze, dessen Wahrheit an sich wohl nicht
zu bestreiten, welcher aber der Bildnerei, der Kunst der Form, unzu-
gänglicher als jeder anderen ist, befand er sich auf einem für diesen
Kunstzweig höchst bedenklichen Wege.
Mit Canova und Flaxmann verglichen, erscheinen zwei von den
hiehcr gehörigen deutschen Bildhauern untergeordnet, Drmneckcr und
Sghgfauer, Ihr Anfang war minder rein von den Einflüssen der
vorausgegangenen Epoche, wie der Flaxmanifs, ihr Talent weniger
selbständig und energisch, ihre Anschauung weniger sicher und ihr
Erfolg weniger hebend und fördernd als der des Canon, J, HD4112-
azeckei"ti'), 1758 zu Stuttgart geboren, hatte als der Sohn eines Stall-
1827, S. 127.
in Auswahl, mit
Kunstblatt. Besuch bei Flaxmanvz im Juli 1826. Jahrg.
ä") C. Grüneisen und Theodor 1Vagncr, Danneckefs Werke
einem Lebensabriss des Meisters.