mochte ihm die Schule seines Lehrers ArchevC-cjue, der damals in
Stockholm als Hofbilrlhatier thütig war, länger als dem Italiener an-
geklebt haben, bis es ihm durch einen zivölfjiihrigen Aufenthalt in
Rom vor 1780 gelang, diese Einflüsse grösstentheils abzustreifen. Er
wird als Classicist, jedoch zumeist in etwas trockener akademischer
Weise befangen geschildert; G. Sehadows Urtheil aber: xSOlll Ruhm
sei in einem kleineren Kreise geblieben, als der von Thorwaldsen,
stehe aber gleich hoch bei Sachverstiindigenc, dürfte vielleicht allzu
günstig sein. Näher steht uns der Schweizer A. Trippel, 1744 zu
Schaffhausen geboren, jedoch erst an der Akademie zu Kopenhagen
seine classicistisehe Richtung einschlagend, was wohl zum "Fheil seinen
dortigen Lehrern J. Wiedewelt und Stanley als Verdienst zugeschrie-
ben werden darf. Doch erst 1'778 gelangte er nach Rom und da-
mit zur Vollendung seiner Studien. Die Misslichkeit seiner äusseren
Verhältnisse hemmten ihn vielfach, da er manches seiner Kunststufe
Unwürdiges auf banausische Bestellung leisten musste und zu monu-
mentalen Werken selten oder etwa in Goncurrenzarbeiten Ctelegenheit
fand, in welchen dann seine allzu geschraubten und unverstand-
lichen Allegorien den Erfolg hinderten. Seine statuarisrchen Arbeiten
aus dem Gebiet der classischen Mythe und Geschichte sind oft von
überraschend antikem Gepräge und namentlich frei von den Canovaü
sehen Uebertreibtingen, weshalb es sehr zu bedauern ist, dass selten
anderes als Büsten oder kleinere Reliefs zur Ausführung in Marmor
gelangte. Das meiste kam überdiess bis zu seinen letzten Lebens-
jahren in Privatbesitz, niemals genügend geschätzt, wie z. B. die
schöne Mercurbüste im liilarmorpalais zu Potsdam beweist. Und als
er endlich von seinem Vaterlande gewürdigt und mit Aufträgen be-
dacht worden war (Hallerfs Denkmal bei Zürich), schloss er leider
zu früh (1793) seine mühe- und entbehrungsvolle Laufbahn, ohne
ein hervorragendes Monumentaliverk hinterlassen zu können; nichts-
destoweniger aber war man berechtigt, seinen Verlust als den eines
würdigen Rivalen Ganova's zu betrauern.
Von unbestreitbar höherer Bedeutung in jeder Beziehung, aber
auch schon seiner späteren Thätigkeit wie seiner Entwicklung nach
vielleicht mehr der nächsten Stufe angehörig erscheint der Engländer
J. Flaxmann, 1755 zu York geboren 1826). Der Handel seines
Vaters, der gleichfalls Bildhauer war, in Gypsabgüssen nach Antiken
scheint dem begabten Knaben die Richtung gezeigt zu haben, in