Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

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Nutzhauten. 
Wege 
Strafsen. 
und 
Verfahren der Griechen bei diesen Anlagen nur wenig Sicheres mitgetheilt 
und nur wenige Reste haben sich erhalten, aus denen über die Art der 
Ebnung, resp. Pflasterung der Wege Aufschlufs zu gewinnen wäre. In 
sumpfigen Niederungen mufste das Bedürfnifs geebneter und gesicherter 
Wege zuerst hervortreten und diese letzteren zunächst in Form von Damm- 
bautßll (Xllißwlill, yätpvgan) ausgeführt werden. So führte von Kopai in 
Boeotien, nach Curtius' Mittheilung, ein Damm nach dem entgegengesetzten 
Ufer des kopaischen Sumpfes. Derselbe ist 22 Fufs breit, mit Felsmauern 
gestützt und mit einer Brücke versehen, welche die Wasser des Kephisos 
hindurchliefs. Dieses, ebenso wie das als Grenzscheide zwischen dem Gebiet 
der Tegeaten und Pallantier quer durch die von den Katabothren des 
Alphaeus gebildeten Sumpfniederungen geführte Choma, diente zur Sicherung 
des urbaren Landes gegen die Fluthen und zugleich als Communications- 
weg. Auch konnte die Anlage von Canälen mit solchen Dammanlagen ver- 
bunden sein, wie dies zum Beispiel bei Phenea der Fall ist. 
Zu den alten Herrenburgen führten Wege empor, vwie man sie in 
Orchomenos und anderen Orten findete (Curtius, die Geschichte des Wege- 
baues bei den Griechen.  1855. S. 9), und in der späteren historischen 
Zeit war es vor allem die Regelung des Waarenverkehrs, sowie die An- 
ordnung der Festzüge, die zur Herstellung bequemer Wege auffordern 
mufsten. vDer Gottesdienst ist es, der auch hier die Kunst in das Leben 
gerufen hat, und die heiligen Wege waren die ersten künstlich gebahnten 
Fahrstrafsen Griechenlands e (S. 11), verschiedene Stämme und Länder zu 
gemeinsamer Feier werknüpfend. Noch jetzt ist Griechenland von solchen 
Wegen durchzogen, auf denen die Geleise für die Räder der Wagen künst- 
lich in den Felshoden eingehauen sind. Auf diesen konnten die heiligen 
Wagen mit den Statuen der Götter und dem Geräth des Cultus bequem 
von Ort zu Ort gebracht werden. Zwischen den Geleisen wurde dann der 
Boden durch Sand oder Kies geebnet. Wo keine Doppelgcleise vorhan- 
den waren, dienten Ausweicheplätze zur Vermeidung von Conllicten. 
Etwas besser, wenn auch immer nur in sehr geringem Grade, sind 
wir über die Brückenbauten der Griechen unterrichtet. In den meisten 
Fällen mögen bei Ueherbrückungen von Flufsläufen und Schluchten Holz- 
constructionen in Anwendung gekommen sein; als Beispiel einer sehr festen 
und langen hölzernen Brücke ist die über den Euripus zwischen Aulis 
und Chalkis auf der Insel Enboea zu nennen, die während des pelopon- 
nesischen Krieges erbaut und vielleicht später durch eine Dammbrücke 
ersetzt worden ist, von der noch einige Reste erhalten sind. Doch kom- 
men auch ganz aus Stein hergestellte Brücken in Griechenland vor, die-
	        
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