Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

scheinlich zur Aufstellung von Statuen oder Gruppen gedient haben; vor 
jedem derselben befinden sich in dem Fufsboden einige Vertiefungen  
die sehr sorgfältig gearbeitet sind und offenbar zux den Vorrichtungen zu 
den hier wahrscheinlich stattfindenden Schaustellungen gehört haben? 
Ueberhaupt scheinen alle die angeführten Details darauf hinzudeuten, dafs 
schon dieser Eingang dazu benutzt wurde, um durch besondere Vorrich- 
tungen oder Erscheinungen, welcher Art diese auch gewesen sein mögen, 
die Eintretenden auf die eigentliche Feier in dem Weihetempel vorzu- 
bereiten. 
Am prächtigsten und am reichsten waren aber die Propyläen ange- 
legt, welche den Zugang zu der Akropolis von Athen bildeten. Die Akro- 
polis von Athen ist einer derjenigen Orte, an denen sich der Geist des 
classischen Alterthums auf die reichste und herrlichste Weise offenbart zu 
haben scheint. Auf einem grofsen Felsenplateau gelegen, das überall steil 
aus der Ebene hervortritt und nur nach der Stadt zu eine gelinde und 
zum Zugang geeignete Senkung zeigt, bildete die Akropolis den Anfang 
des athenischen Stadt- und Staatslebens, indem sie schon im höchsten 
Alterthume von starken Mauern geschützt, gleichzeitig die Burg der Stadt 
und der Sitz der ältesten nationalen Isleiligthümer war. Die alten Tempel 
waren während der persischen Occupation ein Raub der Flammen ge- 
worden; als dann aber der griechischen Freiheit und der Stadt Athen ein 
günstigerer Stern wieder zu leuchten begann, da wurden die alten Heilig- 
thümer zu neuem Glanzc aus ihrem Schutt emporgeführt (vgl. den Grund- 
rifs der Akropolis Fig. 51); hier wurde der Tempel der Nike Apteros 
(vgl. Fig. 17, 18 und 51 a) errichtet, um die Siegesgöttin gleichsam an die 
Stadt Athen zu fesseln; hier erhob sich in ernster Majestät der Parthenon 
(A) und in heiterer Grazie der Tempel der Athene Polias und des Erech- 
theus  während zwischen beiden die gewaltige eherne Gestalt der 
Athene Promachos (e) hoch emporragte. Zahlreiche Pleiligthümer, Statuen, 
Altäre, Bildgruppen und womit sonst die Griechen ihre heiligen Orte zu 
zieren pflegten, standen um diese herrlichen Denkmäler gruppirt, und es 
lag in der Natur der Sache, dafs auch der Zugang zu so heiligem und 
herrlich geziertem Raume in festlicher Weise auf alle die dort enthaltenen 
Wunder der Kunst vorbereiten mufste. Dies zu erreichen wurden auf der 
der Stadt zugewendeten Seite die Propyläen (C) angelegt. Den Haupttheil 
des Gebäudes bildete ein grofses Viereck, rechts und links von Mauern 
begrenzt, nach der Burg aber und der Stadt zu sich in Säulenhallen 
öffnend. Der inneren etwas höher liegenden Halle zunächst ging "eine 
Wand quer durch diesen Raum, in welcher fünf Thüren den lntercolum-
	        
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