lassen, wie man denn in der That auch an den wenigen erhaltenen Ueber-
resten der Art bemerken kann, dafs mit der Wichtigkeit des Tempelbezirks
selbst auch die Gröfse und Schönheit der Eingänge oder Portale sich
gleichmäßig steigert. Die einfachste Art mochte aus einer schlichten Thür
bestanden haben, die sich in einer über das gewöhnliche Mafs hinaus-
gehenden Dimension aus der Umfassungsmauer des Pcribolos erhob. Viel-
Fig 4a leicht läfst sich ein solches Eingangsportal
in einer freistehenden Thür aus schönem
Stein erkennen, die in ihrer aufrechten
riif; Stellung auf der kleinen Insel Palatia bei
(lfifillI l v Naxos aufgefunden worden ist und von der
Fig. 46 (innere Breite I 3,45 Meter) eine
,i,f'it5 w: jl Abbildung giebt. Palatia ist mit der grö-
hfllißjl fseren Insel Naxos durch eine Brücke ver-
bunden und mit einem Tempel geziert ge-
QI Wesen, in dessen Nähe das oben erwähnte
Portal sich befindet; dasselbe besteht aus
"i einer Unterschwellß, die urSPriinglich mit
dem Boden, aus dem sie jetzt hervorragt, gleich hoch oder mit Stufen
versehen gewesen zu sein scheint; die Seitenpfosten, sowie die Oherschwelle
sind in der Weise eines ionischen Architraves in drei parallele Streifen
getheilt und mit einem einfachen Gesims eingefafst.
Wo sich ein solcher Eingangsbau reicher gestaltete, lag es nahe,
demselben eine dem Tempel ähnliche Form zu geben, der ja durchweg
als höchstes Product griechischer Baukunst und somit auch als Vorbild
für mannigfaltige Gebäude anderer Bestimmung betrachtet werden mufs.
In einfachster Weise zeigt uns diese Nachbildung eines Tempels das
Portal, welches zu dem Peribolos des schönen Athene-Tempels zu Sunion
F? 41 auf der Südspitze Attika's 'den Zugang bildete. Für
diesen Bau, dessen Grundrifs auf Fig. 47 (Mafsstab
: 15 Meter) dargestellt ist, kann man schon den
B l Namen der Propyläen anwenden, welcher die herr-
sehende Bezeichnung für Portalbauten gewesen ist.
i: ' i Was zunächst die Propyläen von Sunion anbelangt,
A so gleichen dieselben in ihrer Angage einem Tempel,
der auf den beiden schmalen eiten zwei Säulen
O O in antis hat und bei welchem die Quermauer der
Cella weggelassen ist. Nach der ersten Publication
dieses Denkmals schien es, als ob innerhalb des so gebildeten und von