krone (corona radiata), welche früher ein ausschliefslicher Schmuck des
Bildes des Verstorbenen gewesen war, als Kaiserkrone, und beide Formen
werden uns durch die Kaisermünzen vielfach veranschaulicht. Der corona
triumphalis nahe verwandt war die Myrthenkrone (corona myrtea), von
dem siegreichen Feldherrn bei dem sogenannten kleinen Triumph, der
ovatio, getragen und daher auch ovalis genannt. Für die Rettung eines
Bürgers aus dem Schlachtgewühl wurde die aus Eichcnlaub geflochtene
corona ciivica ertheilt. Mit diesem Eichenlaubkranze erscheinen die Köpfe
des Augustus und Galba auf Münzen mehrfach, weit häufiger jedoch be-
gegnet uns derselbe mit der Inschrift: OB CIVES SERVATOS auf den
Aversseiten vieler Kaisermiinzen. Wer bei der Erstürmung einer Stadt
oder eines verschanzten Lagers zuerst den Fufs auf die Zinnen der Be-
festigung gesetzt hatte, wurde mit der goldenen corona vnuralis, auch
castrensis oder vallavis genannt, decorirt. Die aus goldenen Schiffs-
sehnäbeln zusammengesetzte corona rostrata, navalis oder class-ica end-
lich wurde dem zu Theil, der in der Seeschlacht zuerst den Bord eines
feindlichen Schiffes erstiegen hatte. Sie scheint indefs nur sehr selten und
dann auch nur an Feldherrn gegeben worden zu sein. Agrippa unter
anderen erhielt sie nach dem Doppelsiege bei Aetium, und wir lernen ihre
Form einmal durch eine Goldmünze, auf der der Kopf dieses Feldherrn'
mit einer von einer Mauerkrone überragten Sehilfskrone geschmückt ist,
kennen, dann aber durch eine Bronzemünze der von Augustus nach dem
aetischen Siege gegründeten Stadt Nikopolis, auf welcher ein mit Rostra
besetzter Lorbeerkranz abgebildet ist.
Während die Kronen zum Schmucke des Hauptes dienten, gab es
aber noch eine zweite Gattung von Decorationen, mit welchen, wie mit
unseren Orden, die Brust des Tapferen geschmückt wurde. Dies waren
zunächst die Ehrenketten (torques). Ursprünglich vielleicht eine nur von
barbarischen Heerführern als Zeichen ihrer Würde getragene Deeoration,
wobei wir an jenen Zweikampf des T. Manlius mit einem gallischen Krieger
erinnern, durch welchen ersterer den Beinamen Torquatus erhielt, wurde
dieselbe auch bei den Römern in Form schwerer Ketten (torques), sowie
feinerer, mehrfach um den Hals geschlungener und tief auf die Brust
herabhängender Kettchen (catellae) gebräuchlich. Zu diesen gesellten sich
die eigentlichen Orden in Form von kleinen Rundsehildern (pkalerae),
ähnlich den an den Cohortenzeichen angebrachten, und seit Caraealla
grofse, oft mit Edelsteinen gefafste Goldmedaillons, welche mittelst einer
an ihrem Rande angelöthcten Oese auf kreuzweise über die Brust ge-
schlungene Riemen aufgeheftet wurden. Sehliefslieh rechnen wir zu den