Mauerbohrer (terebra, cgümxvov), in Form eines auf Rollen ruhenden
und mit einer scharfen Spitze hewehrten Widders, waren gleichfalls von
solchen Schirmdächern geschützt. Die Belagerten hingegen wandten, um
die Belagerungsarbeiteil zu stören und die gegen ihre Mauern arbeitenden
Maschinen unwirksam zu machen, die verschiedensten Schutzmittel an.
Feuertöpfe, Pechfackeln, geschmolzenes Blei, Brandpfeile (malleoli) und
Steinmassen schlenderten sie auf die Stürmenden hinab (vergl. Fig. 517),
Fig, 52a suchten die Angriflswerkzeuge in Brand
1;. - zu stecken, zu zerschmettern, oder durch
an Seilen hängende Steinmassen, durch
(aß? Ü, Schlingen und Zangen die Sturmböcke
Nil; PY-dil: in die Höhe zu ziehen und durch von
den
oder
Zinnen herabgelassene Sandsäcke
Rohr-matten die Kraft des Stofses
zu schwächen. Eine freilich schwer zu erklärende, jedesfalls aber zur
Vertheidigung der Mauer benutzte Maschine zeigt sich auf der Columna
Traiana (Fig. 520). Eine andere Art, in einen festen Platz einzu-
dringen, war die durch Untergrabung der Mauern, wozu man sich eines
auf Rädern ruhenden Pultdaches aus starken Bohlen bediente, welches
mit seiner geraden Langseite an die feindliche Mauer geschoben wurde.
Diese Maschine hiefs Breschhiitte oder Breschschildkröte (anusculus, xsluiw]
Jmgvxzig): vielleicht stellt sich in dem auf der Columna Antoniniana auf
niedrigen Rädern ruhenden Pultdach, welches hier auf dem Marsch der
Truppen von Pferden gezogen und von Soldaten geschoben wird, eine
solche Breschhütte dar. Ungemein schwierig ist es aber, sich eine
richtige Vorstellung von der Fortbewegung jener mächtigen Wandelthürme
(turris ambulatovda, mobilis, migyog) zu machen, wenn auch ihre Con-
struction nach den schriftlichen Zeugnissen sich leicht veranschaulichen
läfst. Leider hat das Interesse, welches durch die Beschreibung griechi-
scher und römischer Belagerungsarbeiten in so hohem Grade angeregt
wird, so manche wunderliche Reconstructionen antiker Belagerungsge-
schütze hervorgerufen, und scheuen sich selbst so manche Schriftsteller
der Neuzeit nicht, immer wieder ihren Leser alle jene Abenteuerlichkeiten
aufzutischen, mit welchen manche Philologen des 17. und 18. Jahrhunderts
ihre gelehrten Untersuchungen illustrirten; welche aber weder durch die
Monumente, noch in den Worten der alten Kriegsschriftsteller ihre Be-
stätigung finden. Nach der Angabe des Diades, eines berühmten griechi-
schen Kriegstechnikers, hatte der kleinste Wandelthurm bei einer Höhe
von 90 Fufs eine quadrate Basis von 252 Fufs und enthielt zehn durch