Opferthiere ein Altar bei dem grofsen Tempel des didymaeisehen Apollon
zu Milet. Auch Altäre aus Holz werden erwähnt, sowie zu Olympia ein
solcher aus ungebrannten Ziegeln, der aber alle Olympiaden mit Kalk ab-
geputzt wurde. Meistentheils hat man sich jene gröfseren und kunstvol-
leren Altäre wohl als Steinbauten zu denken, deren Inneres allerdings auch
aus Erde bestehen konnte. So wird von einem Altar zu Pergamon ausdrück-
lich erwähnt, dafs er aus Marmor aufgeführt gewesen sei; die Form war
F;g_41_ wohl gewöhnlich eine viereckige. Viereckig
{am und allmälig in die Höhe steigend nennt
Pausanius (V, 14, 5)_ einen Altar der Arte-
mis zu Olympia, und viereckig war auch der
kolossale Altarbau zu Parion, der ein Sta-
"L" dium (600 Fufs) breit und lang gewesen
sein soll. Fig. 41 zeigt die Ansicht eines solchen Altarbaues nach der
Restauration Canina's.
Dem Brandaltare zugewendet erhebt sich die Fagade des Tempels,
aus edlem, leuchtendem Marmor aufgebaut oder, wenn aus weniger vor-
trefflichem Material bestehend, mit feinem Stuck überzogen und mit mafs-
voll angebrachtem F arbenschmuck geziert, wie auch die blendende Weifse
des Marinors nicht selten durch Bemalung der hervorragenden Details ge-
mildert erscheint. Zu den Bildwerken an Fries und Giebel gesellen sich
hie und da Weihgeschenke, die an der Facade befestigt werden; Dreifiifse
und Statuen krönen die Spitze des Giebels, goldene Dreifiifse oder son-
stiges Bildwerk die Ecken desselben, und goldene Schilde Wurden mitunter
als Weihgesehenke an dem Architrav aufgehängt, wie dies zum Beispiel
bei dem Parthenon der Fall war. Statuen von Priestern und Priesterinnen
stehen an den Seiten des Eingangs; der Weihgeschenke und Bildwerke
Zahl und Kostbarkeit steigert sich in dem Pronaos; neben Statuen oder
Gruppen befindet sich hier nicht selten prachtvolles Geräth aufgestellt, das
theils zum Cultus dienen. konnte, wie die Schalen mit dem Reinigungs-
wasser, theils durch irgend eine Beziehung zur Gottheit eine heilige Weihe
erhalten hatte, wie das Lager der Hera im Pronaos des Heraeon bei
Vlykenae, in dessen Nähe als Anathema auch der Schild_ aufgestellt war,
len Menelaos vor Troja einst dem Euphorbos entrissen hatte. Eine ähn-
iche Ausstattung hat man sich in der Cella zu denken, nur dafs sich
lieselbe hier in den meisten Fällen ganz naturgemäfs zu gröfserer Pracht
ntfaltete. Das Götterbild selbst steht oder thront auf sorglich umgrenztem
laume, mitunter in einer besonderen Nische, immer aber unter schützen-