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Die kriegerische
Tracht.
Feldzeichen.
Adler (aquila) eingeführt, welcher mit ausgebreiteten Schwingen und
häufig den Donnerkeil in seinen Fängen haltend, von Silber oder Gold
gearbeitet, auf der Spitze einer Stange befestigt wurde. Bei den mangel-
haften Notizen, welche wir über die Feldzeiehen besitzen, ist es sehr
Fig.516.
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schwierig, die grofse Anzahl der auf Reliefs und Münzen dargestellten
Signa zu classificiren. Gewöhnlich waren aufser den als Erkennungs-
zeichen der einzelnen Cohorten dienenden Thierbildern an dem Schaft des
Signum Bildnisse der Heerführer oder Kaiser (Fig. 516d,f, i), Rund-
scheiben (Fig. 516 c, d, g, h), Mauerwerk mit Thoren und Zinnen (Fig.
516d, g, h), wohl zur Erinnerung an die Erstürmung befestigter Plätze,
Schiffsschnäbel, endlich Täfelchen mit der Nummer der Cohorte angebracht.
Die Stange des Legionsadlers scheint aber stets ohne diesen Schmuck
(Fig. 533) und höchstens nur noch durch ein Vexillum geziert (Fig. 516 b)
gewesen zu sein. Wir dürfen es nicht unterlassen, hier gleichzeitig
des Hauptbanners der ersten christlichen Kaiser zu erwähnen, welches
unter dem Namen des labarunz benannt ist. Eusebius schildert dasselbe
als eine lange Lanze, mit einem Querholz versehen, welches mit einem (vier-
eckigen) seidenen Fahnentuch beschlagen war; in demselben waren die
Bildnisse des regierenden Kaisers und seiner Kinder eingewebt, und war
die Spitze des Fahnenstockes mit einer goldenen Krone geschmückt, welche
das Monogramm des Namen Christi mit dem Kreuzeszeichen einschlofs.
Dieses kaiserliche Banner, welches wir z. B. auf Münzen der Kaiser Con-
stantinus des Grofsen, Constantius ll, Valens u. a. erblicken, nur dafs
hier das Fahnentuch das Monogramm Christi trägt, galt im Heer als
Palladium und hatte zu seiner Deckung eine Fahnenwaehe von funfzig