Die
amphitheatralischen Spiele.
Gladiutoren.
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das Auftreten der familia gladiatoria des Lanisten N. F estus Ampliatus
mit den Worten an: vN. Feste Ampliatz" familia gladiatoliia pugvzabiit
iteruare, pugnabit XVI lcal. Iwaias, venatio. velaß In diesen Ankündi-
gungen wurde zugleich die Zahl der auftretenden Fechterpaare, die Namen
der ausgezeichneten Gladiatoren, sowie die Art der Kämpfe bekannt ge-
macht. Paarweise begaben sich am Tage der Vorstellung die Gladiatoreiu
in feierlichem Aufzuge durch die Stadt in die Arena; hier wurden die
Waffen geprüft und es begann als Einleitung zu dem nachfolgenden blu-
tigen Schauspiele eine Art Vorspiel (prolusio) mit stumpfen Walfen (awna
lusoria). Der Ton des Schlachthornes verkündete darauf den eigentlichen
Beginn des Waffenganges mit scharfen Waffen. vPonite {am gladios ke-
betes, pugnatur {am acutisß erscholl das Commando, und der Lanista oder
der editor anuneris gladiatorii bestimmte die Stellung der kämpfenden
Paare, sowie die Mensur, innerhalb welcher der Kampf geführt werden
mufste. Eine solche Vorbereitung zum Kampf erblicken wir auf einem
pompejanischen Wandgemälde (Fig. 498). In der Mitte steht der Lanista,
welcher mit einem Stabe die Mensur im Sande bezeichnet. Ihm zur Seite
befindet sich auf der einen Seite ein schwergerüsteter Gladiator mit dem
grolsen viereckigen Schilde am Arm, bereit aus den Händen eines Kampf-
wärtels Schwert und Helm entgegenzunehmen, während sein auf der an-
deren Seite des Lanista stehender Antagonist mit dem gekrümmten Schlacht-
horn das Zeichen zum Beginn des Kampfes giebt; zwei hinter ihm am Bo-
den hockende Diener halten den Rundschild und den Helm, mit welchen
auch dieser Kämpfer gerüstet werden soll. Zwei Victorien, mit Palmzweigen
und Kränzen in den Händen, schließen die Seene ein. vIloc habete war
der Ruf, wenn einer der Gladiatoren so verwundet war, dal's er kampf-
unfähig wurde. Der Verwundete liefs alsdann die Waffen zu Boden fallen
(arma subnvittit) und wandte sich, indem er den Zeigefinger ausstreekte,