Opfer.
Das
circensischen Spiele.
Die
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Theile des Bildes kennzeichnen sich durch ihre Beschäftigung als un-
mittelbar zur Opferhandlung gehörend mehrere Opferdiener, im Begriff
Fig. 492 die drei bekränzten Opferthiere herbei-
jh ein"? zufuhren, ein anderer Diener mit dem
7,1 Weihrauchkästchen auf den Schultern
l und endlich der Opferpriester, dem ein
i Camillus die hingereichte Opferschale
" zur Libation fiillt- wie weit die übri
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"m, l en Personen in die Handlung ein rei-
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(fkli-A-g J "i" fen, bedarf freilich noch einer besonde-
ll fh-lxfi; ren Erklärung. Bei weitem verständ-
licher aber ist das unter Fig. 492
1.33 ll abgebildete, dem Bogen des Constantin
h entlehnte kaiserliche Opfer zu Ehren des
läl-lläz-läi-d" Öl "-0 Iupiter nach vollbrachtem Triumphzug.
Umgeben von seiner Armee libirt der Kaiser über dem brennenden Altar.
Bekränztc Opferdiener führen die suovetaurilia herbei, während ein Ca-
millus das Weihrauchkästclien dem Kaiser darreicht und der Tibicen die
Opfermelodie anstimmt, die hier aber wohl von dem Ton der kriegerischen
Fanfaren übertönt wird.
104. Ebenso wie bei den Griechen waren auch bei den Römern
die Cultushandlungen mit öffentlichen Schauspielen- bereits seit den frü-
hesten Zeiten verknüpft. Zur Abwehr des göttlichen Zornes, vorzüglich
bei verheerenden Krankheiten, den Beistand der Götter bei großen, dem
Staate drohenden Gefahren, wie bei einem ausbrechenden Kriege oder
vor dem Beginn einer Schlacht, sich zu sichern und nach Abwendung
dieser Gefahr der Gottheit den Dank für die Hülfe darzubringen, wurden
von Staats wegen ölientliche Spiele gelobt und später veranstaltet. Wie
bereits oben erwähnt wurden diese Gelübde für das Wohl des Staates
(vom pro salute rei publicae) am ersten Januar jedes Jahres regelmäßig
durch die neu erwählten Consuln nach einer durch den Pontifex Maximus
vorgesprochenen Gelobungsformel verkündet, denen sich aber seit Caesar's
Zeit noch besondere vom für das Wohl des Oberhauptes des Staates
(vom pro salute princzpis) anschlossen. Geschah ein solches Gelübde,
gleichviel ob in Rom durch den höchsten Magistrat oder im Felde durch
den Feldherrn, so wurden gleichzeitig die zur Feier der Spiele nöthigen
Summen aus dem Staatsschatz ausgesetzt oder auch die Kriegsbeute dazu
verwendet. Solche ludli votivi, mochten sie für die Erhaltung des Friedens
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