Volltext: Das Leben der Griechen und Römer

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pie Sklaven. 
Gaukler. 
haftigkeit der Gasthäuser das Mitschleppen eines gröfseren Reiseapparats 
wohl gerechtfertigt war, einen oft bis ins Unglaubliche gehenden Luxus. 
Abgesehen von den Mitgliedern der kaiserlichen Familie setzten die Rei- 
chen einen Stolz darin, Wagen und Zugthiere auf das Prächtigste aus- 
zustaftiren, kostbares Tafelgeschirr und auserlesene Teppiche mitzuführen 
und sich mit numidischen Vorreitern, Läufern, Negern, Reit- und Pack- 
pferden sammt dem dazu gehörigen zahlreichen Trofs von Stallknechten, 
endlich mit einer Schaar jener Haussklaven zu umgeben, deren Dienst- 
leistungen, wie wir sogleich noch zeigen werden, unmittelbar an die Per- 
son ihrer Herren geknüpft waren. 
Dies waren die als vulgares bezeichneten Sklaven. Zu ihnen rechnen 
wir diejenigen, welche einmal für die Bereitung der Speisen, dann für 
die Anfertigung der Kleidungsstücke für die Familie des Hausherrn so- 
wohl, wie für das gesammte übrige Hauspersonal zu sorgen hatten, end- 
lieh diejenigen, welche als Kammerzofen und Kammerdiener ihre Gebieter 
bei der Toilette zu unterstützen hatten, eine Beschäftigung, welche, wie 
oben erwähnt, eine nicht geringe Gewandtheit, sowie ein grofses Mafs 
von Gefügigkeit in die oft wunderlichen Launen der Herrschaft erheischte. 
Waren allen diesen eben genannten Sklaven mehr oder minder im Haus- 
wesen nützliche Geschäfte zugetheilt, so liebte es- aber der vornehme Rö- 
mer, sich noch mit einer anderen Schaar von Dienern zu umgeben, deren 
Leistungen nur für die gesellige Unterhaltung, vorzugsweise während der 
Mahlzeit, berechnet waren. Musikalische Sklaven (pueri sy-mpltoniaci) 
wurden zu einer Hauseapelle vereinigt; Mimen, Tänzer und Tänzerinnen 
mufsten während der Mahlzeiten die Gäste mit ihren oft lascivcn Dar- 
stellungen erheitern; Gladiatoren, nicht selten die Begleiter vornehmer 
Römer auf ihren Ausgängen, führten wahrscheinlich mit stumpfen, selten 
jedoch wohl mit scharfen Waffen Gefechte auf, und Jongleure und Equi- 
libristen verschiedener Art, wie wir solche bereits heim griechischen Sym- 
posion kennen gelernt haben (vgl. S. 313 ff. Fig. 303-305), unterhielten 
mit ihren Leistungen die Anwesenden. 
Verweilen wir ein wenig bei den Kunstproductionen dieser Equili- 
bristen, über welche uns so manche interessante Notizen bei den alten 
Autoren aufbewahrt sind. So berichtet Nicephorus Gregoras von einer 
vierzig Köpfe starken Equilibristenbande, unter der sich auch Seiltänzer 
(funaembuli, schoenobatae) befanden, welche, nachdem sie den ganzen 
Orient durchzogen hatte, auch in Byzanz, allerdings durch [lnglücksfzille 
bis auf kaum zwanzig Personen zusammengeschmolzen, ihre Kunststücke 
zum Besten gab. Hier bestieg ein Seiltänzer das hohe Thurmseil, balan-
	        
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