Pseuclodiptoros.
Tempel zu Aphrodisias.
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Leichtigkeit der Verhältnisse zeigt. Fig. 33 stellt den Grundrifs dieses
Tempels dar. Die Säulenhalle A, die rings um den Tempel umhergeht,
hat gerade die Breite von zwei Säulenweiten und einem unteren Durch-
messer. Der Pronaos B ist durch die vorspringenden Antenmauern der
Cella und sechs freistehende Säulen gebildet. Die Cella C scheint olfen
und mit Säulenhallen versehen gewesen zu sein; ihr schliefst sich der.
Opisthodom D. an.
Von ioniseher Ordnung hat es mehrere Tempel dieser Anlage gegeben,
wie denn der von Vitruv als Erfinder des Pseudodipteros genannte Her-
mogenes zugleich derjenige Architekt ist, der den ionisehen Styl wissen-
schaftlich behandelt und in ein bestimmtes System gebracht hat, um dem
dorischen Style, dem er verschiedene Unregelmäßigkeiten vorwarf, ent-
gegenzuarbeiten. Der von Vitruv als Beispiel angeführte Tempel der Artemis
LCülwPhPyne zu Magnesia am Maeandros war nach den aufgefundenen
Ueberresten ioniseher Ordnung. Wahrscheinlich auch der ebenfalls von
Vitruv angeführte Tempel des Apollon zu Alabanda, der Vaterstadt des
Hermogenes.
Wir führen als Beispiel des Pseudo-
Fig 34' dipteros ioniseher Ordnung hier den Tem-
Q pel an, der zuAphrodisias inKarien aufge-
A w funden werden ist und dessen Grundrifs
' Fig. 34 darstellt. Aphrodisias verehrte, wie
Q i w]; a l auch schon in dem Namen der früherNinoe
Ü genannten Stadt ausgedruckt ist, als seine
Schutzgöttin die Aphrodite, deren Cultus,
ä j 111.. dies. illirlliif t I? 1111.53 iii-[Zlil
ad f j und nicht ohne Einflufs verwandter asia-
' tiseher Götterdienste gefeiert wurde. Diese
ß i Umstände machen es nicht unwahrschein-
w lichkdzfs 51er hier plufgeliindene Teäpel
I) "j ' er p ro ite gewei t gewesen sei. er-
59 5,1l selbe ist von grofsen Dimensionen und
von leichten und gefälligen Verhältnissen,
(a: Ü y die dir Natlur. des Cultus wohl zu ent-
s rec en sc iemen.
Fig. 34 zeigt den Grundrifslpdes in Umgang A, Pronaos B und
Die
innere
Breite
Cella
der
etwa
beträgt
221
engl.